Das Ouija-Brett antwortete - Und die Antwort war tödlich

October 27, 2025 02:08:20
Das Ouija-Brett antwortete - Und die Antwort war tödlich
Gruselgeschichten
Das Ouija-Brett antwortete - Und die Antwort war tödlich

Oct 27 2025 | 02:08:20

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Show Notes

Hinweis: Zu Beginn jeder Folge hörst du einen kurzen Werbespot – danach öffnet sich der Vorhang zur Finsternis.

 

Du drückst auf Play, das Licht im Raum wird plötzlich schwer, und eine Stimme flüstert dir eine Wahrheit zu, die du längst ahntest: Die wirklich furchterregenden gruselgeschichten sind keine Märchen. Sie atmen neben dir, schleichen durch Wände, sitzen im Bus, stehen an der Supermarktkasse. In gruselgeschichten begegnen dir geister, die ich rief – und die nicht gehen wollen. Du hörst Herzschläge, Schritte, das Kratzen einer unsichtbaren Hand an der Tür. Was, wenn der Albtraum, der wie ein Alptraum klingt, längst wach ist?

 

Dies ist dein Rückzugsort in die Finsternis, kuratiert für alle, die gruselgeschichten für erwachsene verlangen: glasklar recherchiert, kompromisslos erzählt, atmosphärisch produziert. Jede Episode führt dich tiefer in reale verbrechen, in die Logik der mörder, in die Kälte ihrer Entscheidungen. Wir holen das verbrechen von nebenan an den Tisch und fragen, wo die Normalität endet und der Abgrund beginnt. Manche nennen es zeit verbrechen – wir nennen es die Kunst, das Unaussprechliche hörbar zu machen.

 

Du wanderst durch ein Haus mit 13 geister. In einem Zimmer raschelt nur Wind, im nächsten hörst du die Erinnerung schreien. gruselgeschichten ist der Schlüssel zu diesen Türen. Du folgst der Spur eines mörder im Westerwald, hörst die Flüsse reden und die Wälder warnen. „Die stillen mörder“ nennen wir jene, die lächeln, während sie gehen. In einem anderen Kapitel öffnen wir den Panik Room – nicht aus Sicherheit, sondern um dich der panik auszusetzen, die Opfer in ihrer letzten Minute atmen. Wenn geister sprechen, dann erzählen sie von verbrechen, von Entscheidungen, die nie zurückgenommen wurden, und von der Frage, ob es geister gibt oder nur die Schatten unserer Schuld.

 

Und dann sind da die gruselgeschichten von kindern: flüsternde Stimmen auf dem Spielplatz, eine Gestalt am Fenster, die nur die Kleinen sehen. In gruselgeschichten weben wir diese Momente in Ton und Stille, bis du nicht mehr weißt, ob du lauscht – oder ob etwas dich belauscht. Wir konfrontieren dich mit dem perfekt geplanten Übergriff, dem scheinbar perfekten verbrechen, und der banalen Ecke, in der alles begann. Manche Fälle hallen wie zeit verbrechen durch die Schlagzeilen, andere bleiben Flüstern – wir holen beide ans Licht.

 

Du hörst eine Katze fauchen, eine Lawine aus panik in deinem Brustkorb. Ist es nur ein Marder-Schreck am Dachboden, ein Katzen-Schreck im Hof – oder etwas, das keinen Namen trägt? Wir nennen ihn: Schreck. Ein Echo, das seit Max Schrecks bleichem Blick durch die Kultur wandert. In gruselgeschichten für erwachsene wird aus Schreck eine Figur, ein Atem, ein kaltes Gewicht auf deiner Decke. Du lernst, zwischen geräuschlosem Wind und geister zu unterscheiden – und du wünschst dir manchmal, es nie gelernt zu haben.

 

Manchmal führen wir dich in Straßen, in denen Luzie, Schrecken der Straße, nachts die Laternen ausbläst. Ein anderes Mal spähen wir mit Lucy, Schrecken der Straße, in Fenster, hinter denen die Uhr stehen blieb. Wir fragen, wie viele geister du selbst gerufen hast, wie viele du noch rufen wirst. Wir zeigen dir, warum mörder zuhören, bevor sie handeln, und warum verbrechen ein Chor aus Zufällen ist. Jede Episode ist gebaut wie eine Falltür: erst knarrt sie, dann fällt sie – und du mit ihr.

 

Du glaubst nicht an geister? Dann lausche einer Stimme, die ihren Namen vergessen hat. Du glaubst, du kennst jede Schlagzeile über verbrechen? Höre zu, wie ein Zeuge nach Jahren spricht, wie eine Akte plötzlich atmet, wie ein Detail kippt und der ganze Fall in ein neues Licht fällt. Das perfekt verbrechen existiert nur, bis jemand die richtige Frage stellt. In gruselgeschichten stellen wir sie, immer wieder. Und wenn der Albtraum zurückkommt – ob du ihn Albtraum oder Alptraum nennst, der Duden mag darüber streiten –, bleibt er doch derselbe: Ein Schatten, der dicht an deinem Ohr sitzt.

 

Dies ist kein Katalog. Es ist ein Ritual. Jede Woche öffnet gruselgeschichten eine weitere Tür: geister in verlassenen Krankenhäusern, mörder ohne Motiv, das verbrechen von nebenan, das plötzlich deine Straße kennt. Du hörst die Scharniere, die Stille, dann den ersten Satz. Und du weißt: Jetzt gibt es kein Zurück. gruselgeschichten für erwachsene ist dein Kompass durch Nebel und Neon, dein Fluchtweg und deine Falle zugleich.

 

Wenn du mutig bist, folge uns. Abonniere gruselgeschichten, teile die Folge mit denen, die nachts wachliegen, und tritt ein, wenn wir wieder fragen: Gibt es geister – oder sind wir es selbst? Drücke auf Folgen, aktiviere die Glocke, und komm mit hinein in den Panik Room: Dort, wo verbrechen sprechen, mörder schweigen und jede Geschichte zu spät kommt – aber genau rechtzeitig für dich.

 

View Full Transcript

Episode Transcript

[00:00:00] Hallo Leute, herzlich willkommen zu einer weiteren Nacht voller gruseliger Geschichten. Bevor wir anfangen, lasst gerne ein Like da und abonniert den Kanal. Das hilft uns enorm und sorgt dafür, dass ihr keine düstere Geschichte verpasst, die noch kommt. Schreibt in die Kommentare, aus welcher Stadt oder welchem Land ihr zuschaut und wie spät es gerade bei euch ist. Ich finde es spannend zu sehen, wie weit diese Geschichten reichen. Und sagt mal, seid ihr bereit für eine ordentliche Gänsehaut? Dann setzt die Kopfhörer auf, macht macht das Licht aus und macht es euch gemütlich, denn die erste Geschichte beginnt jetzt. [00:00:42] Mein Freund fand ein Ouija Brett im Müll. Ich wünschte, er hätte es nicht mitgenommen. Ich habe nie an Geister oder das Übernatürliche geglaubt. Ich dachte immer, das seien nur Geschichten, die sich Leute erzählen, um einander Angst zu machen. [00:00:56] Das war so, bis mein Freund Jake dieses Ouija Brett im Müll fand. Es fing als Witz an, aber ich wünschte, er hätte es niemals mit nach Hause gebracht. Jake und ich sind seit der Mittelstufe befreundet. Wir sind in einer Kleinstadt aufgewachsen, in der nicht viel passierte, Also suchten wir ständig nach Wegen, uns zu beschäftigen. Eines Tages, als wir eine Abkürzung durch eine Gasse hinter dem örtlichen Second Hand Laden nahmen, entdeckte Jake ein altes, ramponiertes Ouija Brett, das aus einem Müllcontainer ragte. Er zog es heraus und lachte darüber, dass es vermutlich jemand loswerden wollte, weil es verflucht sei. Hey Mann, lass uns das heute Abend ausprobieren, sagte er mit einem schelmischen Funkeln in den Augen. Ich zuckte mit den Schultern in der Annahme, es würde einfach ein weiterer alberner Abend mit meinem besten Freund werden. Ich ahnte nicht, dass diese Entscheidung alles verändern würde. An diesem Abend trafen wir uns bei Jake zu Hause. Seine Eltern waren außer Stadt, also hatten wir das Haus für uns. Wir bauten das Ouija Brett im Wohnzimmer auf und dimmten das Licht, um die richtige Atmosphäre zu schaffen. Wir saßen mit gekreuzten Beinen auf dem Boden. Das Brett zwischen uns, die Planschette, wirkte uralt. Die Buchstaben und Zahlen waren unter einer Schmutzschicht kaum noch zu erkennen. Wir legten unsere Finger leicht auf die Planchette und begannen die üblichen Fragen zu Ist da jemand? [00:02:18] Wie heißt du? Wie bist du gestorben? Zuerst geschah gar nichts. Wir lachten und foppten uns gegenseitig, Wer wohl als erster kneifen würde. Dann begann die Planchette sich zu bewegen. Anfangs dachte ich, Jake würde mich veräppeln, aber sein Gesichtsausdruck sagte etwas anderes. Er war genauso schockiert wie ich. Die Planchette buchstabierte langsam, fast widerwillig. Jade A. Wir erstarrten beide, die Augen aufeinandergerichtet und versuchten zu begreifen, was gerade passiert war. Wer ist da bei uns? Flüsterte Jake. Die Planchette bewegte sich wieder und buchstabierte einen Namen. A L I C E. Okay, Alice, sagte ich und versuchte mutiger zu klingen, als ich mich fühlte. Wie bist du gestorben? Die Planchette bewegte sich langsam, beinahe schmerzlich und buchstabierte Mord. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Das wurde zu schnell zu real. [00:03:11] Jake war blass, aber er hakte nach. Wer hat dich ermordet, Alice. Die Planchette buchstabierte H P. Jake und ich tauschten nervöse Blicke. Das waren keine Spielchen mehr. Wie können wir dir helfen? Fragte ich. Meine Stimme zitterte. Die Planchette buchstabierte S T O P P I H N. Wir rissen beide die Hände vom Brett. Die Planchette klapperte laut auf den Holzboden. Die Luft im Raum fühlte sich schwer an. Bedrückend kalter Schweiß trat mir auf die Stirn. Wir sollten aufhören, sagte ich mit zitternder Stimme. Jake nickte, aber ich sah, wie es in seinem Kopf arbeitete. Er war noch nicht bereit, loszulassen. Eine Frage noch, sagte er und ignorierte meinen Protest. Wer ist er? Diesmal bewegte sich die Planchette heftig, als wäre sie wütend. Sie buchstabierte D E M O N. Wir fuhren beide zurück, die Augen weit vor Angst. Das war kein Witz. Wir hatten mit etwas gespielt, das wir nicht verstanden. Etwas Dunklem, Gefährlichem. Wir packten das Ouija Brett ein und schoben es in einen Schrank mit dem Schwur, es nie wieder anzufassen. Aber es war zu spät. In jener Nacht begannen die Albträume. Ich wachte schweißgebadet auf, das Herz raste. Ich hatte von einer Frau geträumt, Alice, deren Gesicht vor Qual verzerrt war. Sie streckte die Hand nach mir aus, flehte um Hilfe. Hinter ihr lauerte eine schattenhafte Gestalt, deren Augen in bösartigem Feuer brannten. Am nächsten Morgen rief mich Jake an, seine Stimme. [00:04:43] Hattest du den Traum auch? Ich nickte, obwohl er mich nicht sehen konnte. Ja, hatte ich. Wir müssen dieses Brett loswerden, sagte er mit zitternder Stimme. Wir trafen uns und beschlossen, das Ouija Brett zu verbrennen. [00:04:57] Wir brachten es an eine abgelegene Stelle im Wald und setzten es in Brand. Als die Flammen das Brett verzehrten, hallte ein gellender Schrei durch die Bäume. Wir rannten, die Herzen hämmernd, überzeugt, dass uns etwas verfolgte. Wir dachten, es sei vorbei, dass wir in Sicherheit wären, Aber die Albträume gingen weiter und wurden mit jeder Nacht lebhafter und grausiger. Wir sahen Alice überall, ihr gequältes Gesicht verfolgte uns und die schattenhafte Gestalt. [00:05:24] Der Dämon war immer da, beobachtend, lauernd. Tage wurden zu Wochen und unser Leben wurde zur Hölle auf Erden. Wir hatten Angst zu schlafen, Angst, die Augen zu schließen. Jake begann, den Dämon sogar im Wachzustand zu sehen, seine feurigen Augen, die in seine Seele brannten. Er wurde zu einer Hülle seiner selbst, paranoid und schreckhaft. Dann begannen die Unfälle. Jakes Auto verunglückte eines Nachts auf unerklärliche Weise. [00:05:53] Er erlitt einen Armbruch und eine Gehirnerschütterung. Bei mir zu Hause brach unter mysteriösen Umständen ein Feuer aus, so dass meine Familie in ein Motel umziehen musste. Wir wurden gejagt. Mit uns wurde gespielt von etwas, das unser Verständnis überstieg. Ich wünschte, wir hätten dieses Ouija Brett nie gefunden. Ich wünschte, wir hätten es im Müll gelassen, wo es hingehörte, aber für Roy war es zu spät. Der Dämon hatte uns markiert und es gab kein Entkommen. Nachdem wir das Ouija Brett verbrannt hatten, dachte ich, das Schlimmste sei vorbei. Ich irrte mich. Die Albträume steigerten sich, wurden noch lebendiger, noch furchtbarer. Ich wachte mitten in der Nacht auf, schweißnass, das Herz so heftig klopfend, dass ich dachte, es würde aus meiner Brust springen. Alices Gesicht hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Ihre gepeinigten Schreie hallten in meinen Ohren nach. Doch am schlimmsten verfolgte mich der Dämon, diese feurigen Augen, dieses unheilvolle Grinsen. Jake und ich versuchten, in unser normales Leben zurückzukehren, aber es war unmöglich. Wir brachen beide zusammen. Jakes Paranoia wurde schlimmer. Er sah den Dämon in Spiegeln, in Reflexionen, sogar in Schatten an den Wänden. Er wurde besessen von der Idee, einen Weg zu finden, ihn aufzuhalten. Er durchforstete das Internet nach Antworten, verbrachte Stunden in obskuren Foren und las über okkulte Prakt. [00:07:18] Ich versuchte, mich davon zu distanzieren, in der Hoffnung, es sei nur eine Phase, die vorüberginge. Doch dann geschahen Dinge in der realen Welt, die ich nicht ignorieren konnte. Es fing klein an. Gegenstände in meinem Haus bewegten sich von selbst, Lichter flackerten, kalte Stellen tauchten aus dem Nichts auf. Eines Nachts wachte ich auf und fand Kratzer an Armen und Beinen, als hätte etwas an mir gekratzt, während ich schlief. Meine Eltern bemerkten die Veränderung an mir, aber ich konnte ihnen nicht sagen, was wirklich geschah. Wie hätte ich erklären sollen, dass mich ein Dämon heimsuchte, den wir mit einem aus dem Müll gefischten Ouija Brett entfesselt hatten. Der Wendepunkt kam, als Jake mich mitten in der Nacht anrief. Seine Stimme war panisch und kaum verständlich. Es ist hier, flüsterte er, die Stimme bebend. Es ist in meinem Haus. Ich raste zu ihm. [00:08:09] Die Gedanken überschlugen sich. Als ich ankam, war alles verwüstet. Möbel umgestürzt, Bilder zerbrochen auf dem Boden und eine kalte, unnatürliche Stille lag in der Luft. Ich fand Jake in seinem Schlafzimmer in einer Ecke kauernd, ein Kruzifix in der Hand. Es war hier, wiederholte er immer wieder, die Augen weit vor Angst. Es stand direkt am Fußende meines Bettes. Ich versuchte, ihn zu beruhigen, aber er war untröstlich. Er murmelte unablässig vom Dämon, wie er stärker werde, wie er sich von unserer Angst ernähre. Ich blieb in jener Nacht bei ihm, aber keiner von uns schlief. Jeder Knarzer, jeder Luftzug versetzte uns in Panik. Am Morgen waren wir beide erschöpft, die Nerven blank. In den nächsten Tagen verschlimmerte sich Jakes Zustand. Er ging nicht mehr zur Schule, Aß kaum noch, kümmerte sich um nichts. Seine Augen wirkten hohl, gehetzt und er sprach selten. Ich hatte Angst um ihn und um mich. Ich wusste nicht, was ich tun an wen ich mich wenden sollte. Eines Nachts riss mich ein lauter Schlag aus dem Schlaf. Ich fuhr kerzengerade im Bett hoch. Das Herz raste. Das Zimmer war eiskalt, mein Atem sichtbar in der Luft. Vor meiner Tür hörte ich Schritte langsam bedächtig. Ich griff nach meinem Handy und schrieb Jake in der Hoffnung, er sei wach. Alles okay? Meine Hände zitterten. Seine Antwort kam fast Es ist in deinem Haus. Mir gefror das Blut in den Adern. Ich spürte seine Präsenz, eine erstickende Dunkelheit, die sich um mich zusammenzog. Ich stieg aus dem Bett und schlich zur Tür, öffnete sie langsam. Der Flur war leer, aber ich fühlte mich beobachtet, als bohrten sich Augen in meine Seele. Ich ging ins Wohnzimmer, das Herz bis zum Hals schlagend. Als ich um die Ecke bog, sah ich es. Der Dämon stand mitten im Raum, die Augen glühten in bösartigem Feuer. Seine Gestalt war verzerrt, grotesk wie aus einem Albtraum. Ich war vor Angst gelähmt, unfähig, mich zu rühren oder zu schreien. Er grinste, ein schreckliches, verdrehtes Grinsen, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Dann sprach er mit einer Stimme wie Nägel auf einer Du entkommst mir nicht, zischte er. Ich bin immer bei dir. Ich rannte los, hinaus in die Nacht. Ich hielt erst an, als ich Jakes Haus erreicht hatte. Er wartete auf mich, bleich und ausgemergelt. Wir müssen dem ein Ende setzen, sagte er die Stimme fest, trotz der Angst in seinen Augen. Wir müssen herausfinden, was es will, und es zurückschicken. Die nächsten Tage verbrachten wir mit Recherche, suchten nach einem Weg, den Dämon zu verbannen. Wir stießen auf Berichte ähnlicher Heimsuchungen, Geschichten von Menschen, die von böswilligen Geistern in den Wahnsinn getrieben wurden. [00:10:48] Die meisten endeten tragisch, aber wir waren entschlossen, wir mussten es versuchen. Jake fand im Netz ein altes Ritual, das böse Geister bannen sollte. Es brauchte Kerzen, Salz und viel Beschwörung. Wir besorgten alles und bereiteten uns vor, das Ritual bei Jake zu Hause durchzuführen. Im Wohnzimmer zogen wir einen Kreis aus Salz um uns und zündeten die Kerzen an. Als wir mit dem Singen begannen, wurde die Luft zäh vor Spannung. [00:11:15] Die Schatten schienen dunkler zu werden, die Temperatur sank rasch. Ich konnte die Präsenz des Dämons fühlen, knapp jenseits des Kreises lauernd. Wir sangen weiter, die Stimmen bebend, aber entschlossen Plötzlich flackerten die Kerzen und erloschen. Der Raum versank in Finsternis. Der Dämon war da, seine feurigen Augen glühten in der Dunkelheit. Er stürzte auf uns zu, doch der Salzkreis hielt ihn zurück. Wir sangen weiter, lauter verzweifelter, bis der Dämon schließlich mit einem Schrei voller Wut verschwand. Wir sanken erschöpft zusammen, aber erleichtert. Es war vorbei, dachten wir. Am nächsten Morgen war Jake verschwunden. Sein Zimmer war leer, das Bett unberührt, keine Spuren eines Kampfes, kein Hinweis darauf, wohin er gegangen sein könnte. Ich suchte überall, rief jeden an, den wir kannten, aber er war spurlos verschwunden. [00:12:09] Ich blieb allein zurück, gequält von den Erinnerungen jener Nacht. Die Albträume hielten an. Die Stimme des Dämons flüsterte mir ins Ohr, verspottete mich. Zu spät begriff ich. Wir hatten ihn nicht verbannt, wir hatten ihn nur stärker gemacht. Ich wünschte, Jake hätte dieses Ouija Brett nie gefunden. Ich wünschte, wir hätten diese Tür nie geöffnet. Doch jetzt ist es zu spät. Der Dämon ist noch immer bei mir, immer beobachtend, immer wartend und tief in mir weiß ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er auch mich holt. Nachdem Jake verschwunden war, fraßen mich Schuld und Angst auf. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren. Schule, Freunde, selbst einfache alltägliche Dinge wurden unmöglich. Meine Eltern machten sich Sorgen, aber ich konnte ihnen die Wahrheit nicht sagen. Wie hätte ich erklären sollen, dass mein bester Freund verschwunden war? Wegen eines Dämons, den wir mit einem aus dem Müll gezogenen Ouija Brett entfesselt hatten. Ich verbrachte immer mehr Zeit in Jakes Haus, in der Hoffnung auf irgendeine Spur, die sein Verschwinden erklären könnte. Seine Eltern waren genauso verzweifelt wie ich, aber sie hatten keine Ahnung von dem übernatürlichen Horror, den wir heraufbeschworen hatten. Ich brachte es nicht übers Herz, es ihnen zu sagen. Stattdessen log ich und sagte, ich sei da, um sein Zimmer nach Hinweisen zu durchsuchen. [00:13:28] Eines Abends, während ich in Jakes Sachen stöberte, fand ich sein Tagebuch unter der Matratze versteckt. Ich zögerte kurz bevor ich es öffnete. Jake war nie der Typ, der Tagebuch führte. Das war neu für mich. Die Einträge waren sprunghaft, voller paranoider Notizen, über den Dämon, unsere Begegnungen und seine wachsende Angst. Die letzten Einträge waren am verstörendsten. 15. März Ich habe ihn wieder im Spiegel hinter mir gesehen. [00:13:55] Er kommt näher. Ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte. 18. März Ich habe heute Alices Stimme gehört. Sie hat geweint, um Hilfe gebettelt. Ich glaube, der Dämon benutzt sie, um an uns heranzukommen. Ich kann nicht mehr sagen, was real ist. 20. März Er war letzte Nacht in meinem Zimmer, hat mich nur angesehen. Ich konnte seinen Atem in meinem Nacken fühlen. Ich habe solche Angst. Ich glaube nicht, dass ich das noch kann. [00:14:21] Der letzte Eintrag war auf den Abend datiert, bevor er verschwand. Fünfundzwanzigste März. Er hat mir gesagt, dass er dich auch will. Er wird nicht aufhören, bis er bekommt, was er will. Es tut mir leid. Jakes Tagebuch zu lesen war, als würde ich den Albtraum noch einmal durchleben. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er noch irgendwo war, Gefangen in den Klauen des Dämons. Ich brauchte Antworten, aber ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Der Dämon war uns immer einen Schritt voraus, lauerte in den Schatten. Die Heimsuchung wurde intensiver. Ich sah flüchtige Spiegelungen des Dämons, seine feurigen Augen, die sich in meine Seele bohrten. Nächtelang schrien Alices gequälte Rufe in meinem Kopf und tagsüber spürte ich seine Präsenz unablässig, wie ein erdrückendes Gewicht auf meiner Brust. Ich zog mich zurück, mied Freunde und Familie. Ich wollte niemanden in Gefahr bringen. [00:15:13] Das Flüstern des Dämons wurde lauter, drängender, füllte meinen Geist mit dunklen Gedanken. Ich wurde besessen davon, einen endgültigen Ausweg zu finden. In meiner Verzweiflung wandte ich mich an eine lokale Paranormalermittlerin, die ich online gefunden hatte. Sie hieß Sara und war auf Spukfälle und Exorzismen spezialisiert. Ich war skeptisch, aber ich hatte keine andere Wahl. Wir trafen uns in einem kleinen, schwach beleuchteten Café am Stadtrand. Sie war eine Frau mittleren Alters mit wachen Augen und einer nüchternen Art. Nachdem sie sich meine Geschichte angehört hatte, nickte sie nachdenklich. Ihr habt etwas sehr Altes und sehr Gefährliches entfesselt, sagte sie ruhig, aber ernst. Dieser Dämon hat dich im Griff, und er hört nicht auf bis er bekommt, was er will. Was will er? Fragte ich mit zittriger Stimme. Seelen, antwortete sie unverblümt. Er ernährt sich von Angst und Verzweiflung. [00:16:08] Je mehr du dich fürchtest, desto stärker wird er. Sara erklärte sich bereit zu helfen, warnte aber, dass es gefährlich werde. Wir mussten ein mächtigeres Ritual durchführen, eines, das den Dämon endgültig verbannen konnte. Sie gab mir eine Liste von Kerzen, Kräuter, Weihwasser und ein paar Sachen, von denen ich noch nie gehört hatte. In der Nacht des Rituals bauten wir alles in Jakes Wohnzimmer auf. Seine Eltern waren außer Haus, also hatten wir Ruhe. Sara zeichnete mit Kreide ein komplexes Siegel auf den Boden und platzierte Kerzen an bestimmten Punkten. Wir entzündeten sie und begannen in einer Sprache zu singen, die ich nicht verstand. Die Luft wurde schwer, die Schatten tiefer. Ich spürte die Präsenz des Dämons, eine kalte, bösartige Kraft, die auf uns lastete. Die Temperatur fiel, das Licht flackerte, Der Dämon erschien furchteinflößender als je zuvor und und stand am Rand des Kreises, die Augen vor Zorn brennend. Ihr könnt mich nicht besiegen, zischte er. Seine Stimme hallte durch den Raum. Ich werde euch beide verschlingen. Sarahs Stimme wurde lauter, eindringlicher. Die Kerzen flackerten wild, die Flammen tanzten, als antworteten sie auf ihre Worte. Der Dämon schrie so durchdringend, dass es sich anfühlte, als würden meine Ohren bluten. Die Schatten wanden und verzerrten sich, und einen Moment lang dachte ich, wir könnten es tatsächlich schaffen. Dann ging alles schief, die Kerzen erloschen, die Dunkelheit verschluckte den Raum. Das Siegel auf dem Boden begann zu verschmieren und zu verwischen, als würde eine unsichtbare Hand es ausradieren. Der Dämon lachte, ein schrecklich verdrehtes Geräusch, das mich mit Entsetzen erfüllte. Es ist zu spät, höhnte er. Ihr könnt mich nicht bannen, ich bin ein Teil von dir. Sarah schrie, ich solle raus, aber ich war wie erstarrt. Der Dämon stürzte auf mich zu, die Klauen nach meiner Kehle ausgestreckt. Ich fühlte ein brennendes Ziehen. Dann wurde alles schwarz. Ich wachte in einem Krankenhausbett auf, die Kehle bandagiert, der Körper schmerzte, meine Eltern waren da, bleich vor Sorge sie. [00:18:14] Sara habe mich hierher gebracht, sei kurz darauf aber verschwunden. Die Ärzte meinten, ich habe Glück gehabt, überhaupt zu leben, aber ich fühlte mich nicht glücklich. Ich fühlte mich verflucht. [00:18:25] Die Albträume gingen weiter, lebendiger und grausamer als je zuvor. Alices Gesicht, die Augen des Dämons, das Gefühl seiner Klauen an meiner Kehle, alles zu real. Ich wusste, mir lief die Zeit davon. Der Dämon wurde stärker, ich schwächer. Ich musste Jake finden. Ich musste dem ein Ende setzen, aber ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte und nicht, wie lange ich noch durchhalten konnte. Der Dämon war immer da, beobachtend, wartend, sich von meiner Angst nährend. Ich war gefangen in einem Albtraum ohne Ende und ich wusste keinen Ausweg. Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, war ich entschlossener denn je, Jake zu finden und diesem Albtraum ein Ende zu bereiten. Ich begann mit dem einzigen Hinweis, den ich Sara Sie hatte mir das Leben gerettet, war aber spurlos verschwunden. [00:19:17] Ich verbrachte Tage damit, das Internet nach Informationen über sie zu durchkämmen, las alte Paranormalforen, kontaktierte andere Ermittlerinnen und Ermittler und besuchte sogar Orte, an denen sie angeblich gearbeitet hatte. Nichts. Sara war so rätselhaft verschwunden wie Jake. Eines Nachts erhielt ich eine E-Mail von einer unbekannten Absenderin. [00:19:39] Hilfe für die Heimgesuchten. Mein Herz raste, als ich sie öffnete. [00:19:43] Die Nachricht war Ich weiß, womit du es zu tun hast. Triff mich in der alten verlassenen Kirche in der Elm Street. Mitternacht, komm allein. Es war riskant, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich kam kurz vor Mitternacht zur Kirche. Die verwitterte Fassade ragte in der Dunkelheit auf. Der Ort roch nach Moder und Verwahrlosung. Als ich eintrat, biss die Kälte durch meine Jacke. Hallo? Rief ich, aber meine Stimme hallte unbeantwortet zurück. Plötzlich trat eine Gestalt aus den Schatten, eine Frau, aber nicht Sara, jünger, mit scharfen Zügen und intensivem Blick. Du musst John sein, sagte sie ruhig. Wer bist du da? Fragte ich die Angst im Nacken. Ich heiße Emily, antwortete sie. Ich bin eine Freundin von Sara. Sie hat mir von dir erzählt, bevor sie verschwunden ist. Weißt du, wo sie ist oder wo Jake ist? Fragte ich Verzweiflung in der Stimme. Emily schüttelte den Kopf. [00:20:36] Nein, aber ich weiß, wie wir sie finden. Saira war einer mächtigen Entität auf der Spur, etwas Altem, Bösartigem. Der Dämon, dem du begegnet bist, ist nur ein Splitter einer größeren Kraft. Wie meinst du das? Fragte ich verwirrt. Es geht hier nicht nur um eine Heimsuchung, erklärte sie. Dieser Dämon ist Teil eines Netzes, eines Geflechts der Dunkelheit, das sich über Jahrhunderte spannt. Er ist mit einem Kult verbunden, der ihn verehrt und ihm Opfer bringt. Sara war kurz davor, deren Machenschaften aufzudecken, als sie verschwand. Jake könnte von ihnen entführt worden sein. Ein Kult? Es klang irrwitzig, aber nach allem, was ich erlebt hatte, war ich bereit, alles zu glauben. Wie finden wir sie? Fragte ich. Emily reichte mir ein abgenutztes Notizbuch. Das ist Sarahs Journal. Darin steht alles, was sie über den Kult herausgefunden hat. Wir müssen den Spuren folgen, ihre Verstecke finden und sie stellen. [00:21:30] Es ist gefährlich, aber es ist unsere einzige Chance. Wir verbrachten die nächsten Tage damit, Sarahs Notizen zu entschlüsseln. Das Journal war voller kryptischer Symbole, Adressen und detaillierter Ritualbeschreibungen. Es führte uns zu einem alten Bauernhaus am Stadtrand, das angeblich als Treffpunkt des Kults diente. In der Nacht unserer Erkundung lag Spannung in der Luft. Emily und ich näherten uns dem Bauernhaus vorsichtig. [00:21:56] Unsere Taschenlampen schnitten die Dunkelheit. Der Ort war unheimlich still, die Fenster vernagelt, die Tür einen Spalt offen. Drinnen herrschte Chaos, staubige Möbel, zerbrochenes Glas und seltsame Symbole an den Wänden. Es roch nach Verfall und nach etwas anderem metallisch übel. Weiter hinten fanden wir eine Falltür in den Keller. Unten war es schlimmer, feucht, faulig, die Wände mit altem, schimmeligen Holz verkleidet. In der Mitte des Raumes stand ein Altar, bedeckt mit dunklen Flecken. Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken, als mir klar wurde, was diese Flecken waren. Blut. Emily fand ein verstecktes Fach unter dem Altar und holte ein kleines, in Leder gebundenes Buch hervor. Das ist es, flüsterte sie. Die Aufzeichnungen des Kults. Vielleicht steht drin, wohin sie Jake gebracht haben. Während sie blätterte, wurde ihr Gesicht bleich. [00:22:50] Sie haben ein Bindungsritual durchgeführt, sagte sie mit bebender Stimme. Sie haben Jake als gefäß benutzt, um die Verbindung des Dämons zu unserer Welt zu stärken. Wir müssen ihn finden, bevor es zu spät ist. Das Journal führte uns zu einer verlassenen Fabrik am Stadtrand. Wir bewaffneten uns mit allem, was wir finden Messer, Brecheisen, irgendetwas. Die Fabrik war ein Labyrinth aus verrosteten Maschinen und bröckelnden Wänden, die Luft schwer von Ölgeruch und Verfall. Aus einem großen Raum voraus hörten wir Sing Sang. Wir schlichen näher und spähten durch einen Spalt in der Tür. Drinnen stand eine Gruppe vermummter Gestalten um ein großes Pentagramm auf dem Boden. In dessen Mitte lag Jake, bewusstlos und gefesselt. Emily und ich wechselten einen Blick. Wir mussten schnell handeln. Wir stürmten in den Raum, unsere improvisierten Waffen erhoben. Die Kultisten wandten sich uns zu, die Gesichter unter Kapuzen verborgen. [00:23:45] Einer trat vor und hob ein Messer. Ihr könnt uns nicht aufhalten, höhnte er. Das Ritual ist fast vollendet. Emily sprang ihn an und schlug ihm das Messer aus der Hand. Ich rannte zu Jake und schnitt die Seile durch. Als ich ihn hochzog, schlug er die Augen auf. John. Flüsterte er schwach. Schon gut, Jake. Wir bringen dich hier raus, sagte ich. Das Herz raste. Die Kultisten sangen lauter, die Luft knisterte vor dunkler Energie. Emily kämpfte mit einer Wildheit, die ich ihr nie zugetraut hätte. Wir kämpften uns heraus. Hinter uns hallten die Schreie der Kultisten. Schweigend fuhren wir zu Emilys Wohnung zurück. Das Erlebte drückte schwer. Jake war schwach, aber am Leben. Drinnen brachte Emily Schutzzeichen an, murmelte Beschwörungen. Vorerst sind wir sicher, sagte sie erschöpft. Aber das ist nicht vorbei. Der Dämon ist noch draußen und der Kult wird uns suchen. Jake sah mich an, Angst und Dankbarkeit in den Augen. Danke, brachte er hervor, die Stimme brechend. Ich dachte, ich sterbe dort. Ich umarmte ihn. Die Erleichterung war überwältigend. Wir sind noch nicht aus dem Gröbsten raus, sagte ich, aber wir schaffen das zusammen. In jener Nacht hielten wir Wache, schliefen in Schichten. Das Haus war ruhig, aber die Gefahr blieb spürbar. Ich wusste, der Dämon war noch da draußen, wartete auf seine Gelegenheit und ich wusste, wir mussten bereit sein. Als ich an die Decke starrte, wurde mir Das war noch lange nicht vorbei. Der Kult der Dämon, die Albträume. Sie waren Teile eines größeren, finsteren Plans und wir steckten mittendrin. Doch zum ersten Mal seit Wochen spürte ich einen Funken Hoffnung. Wir hatten Jake gefunden und wir hatten eine Chance zurückzuschlagen. Wir mussten nur einen Schritt vorausbleiben, einander schützen und einen Weg finden, den Dämon endgültig zu verbannen und was immer es kosten würde. Ich war entschlossen, diesen Albtraum ein für alle Mal zu beenden. In den Tagen nach Jakes Rettung lag Spannung in der Luft. Wir wussten, der Kult würde nicht ruhen, bis er seine Beute zurückbekam, und der Dämon würde in unserem Leben präsent bleiben, bis wir ihn endgültig bannen konnten. Die Dringlichkeit hing wie eine Gewitterwolke über uns. Emily arbeitete unermüdlich, wälzte Sarahs Journal und andere okkulte Texte, die sie über Jahre gesammelt hatte. Sie fand eine mögliche Lösung, ein uraltes Exorzismusritual, das spezielle Bedingungen und seltene Zutaten erforderte. Es war riskant, aber unsere einzige Hoffnung. Während wir alles Nötige beschafften, erholte sich Jake langsam. Die körperlichen Wunden heilten, aber die seelischen Narben saßen tief. Die Erinnerungen an seine Gefangenschaft verfolgten ihn und die Präsenz des Dämons erinnerte uns ständig an die Gefahr. Trotz seiner Angst war Jake entschlossen, zu Ende zu bringen, was wir begonnen hatten. Wir wählten eine abgelegene Hütte im Wald für das Ritual, fern von neugierigen Blicken und möglichen Störungen. Die Abgeschiedenheit bot die besten Chancen, ungestört zu bleiben. Die Hütte war alt und verlassen, aber sie bot die Abgeschiedenheit, die wir brauchten. Wir kamen kurz vor Sonnenuntergang an. Die Luft war geladen vor Erwartung. Emily leitete uns beim Vorbereiten des Ritualraums, zeichnete kunstvolle Symbole auf den Boden und ordnete Kerzen im Raum an. Wir streuten Salz an Türen und Fenstern, um eine Schutzbarriere zu schaffen. Mit Einbruch der Nacht wurde es in der Hütte kälter, unnatürlich kalt. Die Schatten schienen sich zu winden und zu verdrehen. Eine bedrückende Dunkelheit füllte den Raum. Wir wussten, der Dämon war nahe vom Ritual angezogen. Emily begann den Exorzismus, ihre Stimme fest und sicher, als sie die alten Beschwörungen sang. Jake und ich standen innerhalb des Schutzkreises, die Augen auf die Dunkelheit gerichtet, die Kerzen flackerten und warfen unheimliche Schatten die Wände. Plötzlich knisterte die Luft vor Energie und der Dämon erschien furchterregender als je zuvor. Eine groteske Maße aus Dunkelheit mit brennenden Augen. Er stand am Rand des Kreises, unfähig, die Barriere zu überschreiten, aber voller Bosheit. Ihr könnt mich nicht bannen, zischte er. Seine Stimme hallte durch die Hütte. Ich bin ewig. Emily sang weiter, unerschütterlich, trotz seiner Sticheleien. Diese Symbole auf dem Boden begannen zu leuchten. Die Luft wurde schwer vor Spannung. Der Dämon warf sich gegen die Barriere, seine Gestalt verzog sich. Dann richtete er seinen Blick auf Jake. Du gehörst mir, knurrte er, die Augen vor Zorn brennend. Du entkommst nicht. Jake zitterte, aber er blieb standhaft Entschlossenheit in den Augen. Nein, sagte er fest, Du beherrschst mich nicht. Der Dämon brüllte so, dass die Hütte erzitterte und stürzte sich auf uns. Doch die Barriere hielt. Emilys Gesang wurde lauter, eindringlicher, die Worte vibrierten vor Kraft, die Symbole loderten auf. Der Dämon schrie vor Wut, die Luft knisterte. Ich spürte, wie seine Macht nachließ. Er wehrte sich verzweifelt, doch das Ritual war zu stark. Mit einem letzten, markerschütternden Schrei wurde der Dämon in die Mitte des Kreises gezogen. Seine Gestalt stürzte in einen Wirbel aus Finsternis. Die Hütte bebte, die Wände ächzten dann ein gleißender Lichtblitz. Der Dämon war fort, die Luft beruhigte sich, die bedrückende Dunkelheit wich Stille, nur unser raues Atmen. Emily sank erschöpft zu Boden, aber triumphierend. Es ist vollbracht, flüsterte sie schwach. Der Dämon ist verbannt. Jake und ich hoben sie auf. Die Erleichterung war greifbar. Wir hatten es geschafft. Der Albtraum war vorbei. Als wir die Hütte verließen, brachen die ersten Strahlen der Morgendämmerung durch die Bäume, ein Zeichen der Hoffnung eines Neuanfangs. In den folgenden Tagen begannen wir, unser Leben wieder aufzubauen. Die Erinnerungen an Dämon und Kult blieben, aber wir waren stärker aus dem, was wir durchgestanden hatten, hervorgegangen. Jake erholte sich weiter. [00:29:47] Wir schworen, wachsam zu bleiben und die erlittenen Schrecken nie zu vergessen. Wir hielten den Kontakt zu Emily, die in ihrer Arbeit als Paranormalermittlerin zurückkehrte und ihre Erfahrungen nutzte, um anderen zu helfen. Sie wurde eine enge Freundin und eine Erinnerung an die Stärke, die wir miteinander gefunden hatten. Ich lernte, die einfachen Momente im Leben zu schätzen, Zeiten des Friedens, der Normalität. [00:30:13] Die Schatten, die einst jeden meiner Schritte begleitet hatten, waren gewichen, ersetzt durch neuen Sinn und Dankbarkeit. Aber manchmal, in der stillen Nacht, höre ich noch Alice Stimme, ein fernes Echo einer Vergangenheit, die ich nie völlig vergessen kann. Und ich weiß tief in mir, dass die Dunkelheit nie ganz verschwindet. Sie wartet, lauert, immer beobachtend, immer wartend. Doch wir sind vorbereitet. Wir haben der Dunkelheit ins Gesicht gesehen und sind stärker wieder hervorgegangen. [00:30:42] Und solange wir zusammenstehen, können wir allem entgegentreten, was die Zukunft an Schrecken bereithält. [00:31:00] Dies ist mein Bericht über die schlimmsten Monate meines Lebens, die in der furchterregendsten Erfahrung gipfelten, die ich je gemacht habe. Es war in meinem achten Schuljahr. Ich war ein sehr schüchternes Mädchen, aber ich hatte einen kleinen Freundeskreis. Wir veranstalteten abwechselnd Übernachtungspartys und die meisten davon waren ziemlich langweilig. Also überlegten wir uns immer neue Aktivitäten für den Abend. Manchmal liehen wir uns Horrorfilme aus oder erkundeten die Umgebung, versuchten ein bisschen Brandi aus dem Schrank zu stibitzen und so weiter. An diesem speziellen Wochenende war meine Freundin an der Reihe. [00:31:36] Wir nennen sie Kat. Kat war damals meine beste Freundin und sie hatte ein großes Haus mit einem ausgebauten Keller. Jeder mochte es, wenn sie Gastgeberin war, weil wir dort vor den neugierigen Augen der Eltern sicher waren, so laut sein konnten, wie wir wollten und im Allgemeinen völlig unbeaufsichtigt waren. Es war also an einem Freitag während der Mittagspause, als Kat unserer Gruppe erzählte, dass sie am Vorabend ein im Dunkeln leuchtendes Ouijabrett bei Kemat gekauft hatte. Ich Endlich bietet jemand etwas Interessantes an. Das Übernatürliche hat mich schon immer fasziniert und ich hatte schon vor dem Ouija Spiel einige Erfahrungen gemacht, auch wenn alle anderen Erlebnisse meines Lebens im Vergleich zu dem, worüber ich hier berichte, verblassen. Trotzdem haben sie schon früh meine Offenheit gegenüber der Vorstellung einer geistigen Welt geprägt. Aber ein im Dunkeln leuchtendes Ouija Brett von Kamart, das ist doch ein K Kinderspiel, ein harmloser Scherz also los. Am Ende des Schultags ging ich mit Kat zu ihr nach Hause und wir bereiteten alles für die Übernachtung im Keller vor. Ihr Vater stellte Snack Tabletts zusammen, sechs Kästen Limonade, Brausepulverstangen. Wir hatten alles. Wir warteten nur noch auf die anderen Mädchen. Als die ersten Mädchen ankamen, wuchs meine Vorfreude auf das Ouija Brett. Ich begann nervös herumzuzappeln und dann sagte eines der Mä Hol das Brett, ich will es sehen. Ich Ja, danke, denn ich wollte es nicht selbst vorschlagen. Kat holte das Spiel aus dem Nebenzimmer und als die anderen Mädchen und ich es sahen, mussten wir lachen. Es war ganz offensichtlich für Kinder gemacht und wir konnten beim Lesen der Anleitung kaum ernst bleiben. Trotzdem schufen wir die passende Stimmung, schalteten alle Lichter aus bis auf eine Lampe in der Ecke und setzten uns zu viert im Schneidersitz um dieses harmlos glühende Brett. Zuerst waren wir albern, stellten zufällige Fragen und bekamen Antworten, von denen wir wussten, dass sie von einer von uns kamen. Ich wurde bald müde vom albernen Geplänkel und versuchte eine ernstere Atmosphäre zu schaffen, indem ich meine Freundinnen bat, die Planchette nicht zu bewegen. Es dauerte einen Moment, aber wir sammelten die ganze Reife, die wir in diesem Alter aufbringen konnten, und und begannen, gezielte Fragen zu stellen. Gibt es jemanden, der mit uns kommunizieren möchte? Fragte eines der Mädchen. Die Planchette bewegte sich auf Ja, wie heißt du? Fragte ich. Die Planschette bewegte sich und buchstabierte B O B. Eine meiner Freundinnen hatte genug und wollte das Brett wegräumen. Wir führten die Planchette zu Auf Wiedersehen und räumten sie weg. Das war mein erstes Erlebnis mit dem Brett. [00:34:15] Wir machten weiter mit unserem üblichen Abendprogramm. Es passierte nichts Seltsames oder Außergewöhnliches mit uns, aber ich fühlte mich zu diesem Brett hingezogen und wollte noch einmal damit spielen. Eine Woche später bekam ich die Gelegenheit. Kat lud mich ein, in ihrem Keller abzuhängen, Filme zu schauen und vielleicht mit dem Brett zu spielen. Wir gingen zu ihr, holten Snacks und gingen nach unten. Es dauerte nicht lange, bis sie das Kamatbrett hervorgeholt hatte und wir uns zum Spielen hinsetzten. Ich wartete gerade darauf, dass mein Freund bei ihr anrief. Damit wir sprechen konnten. Das war in den neunziger Jahren nichts Ungewöhnliches, da niemand ein Handy hatte. Wir stellten verspielte Fragen, versuchten es locker zu halten. Ich Wann wird mein freund anrufen? Die 7 i n u t e n. Wir schauten beide auf die Digitaluhr in der Ecke des Zimmers, merkten uns die Zeit und und warteten die 7 langen Minuten. Das Telefon klingelte exakt 7 Minuten später. Kat und ich flippten völlig aus, standen auf und schrien uns gegenseitig an. Ein totaler Ausraster. Wir nahmen nach ein paar Klingelzeichen ab und Wer war dran? Mein Freund. Ich konnte in dem Moment nicht mit ihm reden. Ich war völlig durch den Wind. Auf einer Skala von eins bis zehn bei zehn. Ich sagte ihm, ich würde ihn zurückrufen, wenn ich zu Hause sei. [00:35:35] Das war das letzte Mal, dass ich dieses Brett berührte, aber nicht das Ende meiner Probleme. Teil 2 Ich wohnte damals in einem zweistöckigen Haus und hatte das gesamte obere Stockwerk für mich allein. Das mag sich erstmal toll anhören. Ein ganzes Stockwerk für sich selbst, aber nicht, wenn man Ich ist. Schon vor dem Erlebnis mit dem Brett hatte ich immer wieder Schritte gehört, die die Treppe zu meinem Zimmer heraufkamen. Aber all diese Erlebnisse waren nichts im Vergleich zu dem, was ein paar Nächte nach dem letzten Kontakt mit dem Geisterbrett passierte. Die erste Nacht nach der Siebenminuten Erfahrung. Ich konnte das Gefühl des Unheils nicht abschütteln, während ich mir die Zähne putzte und die Treppe hinaufstieg, um allein in mein Bett zu gehen. Verdammter Mist. Es dauerte eine Weile, bis ich langsam in den Schlaf glitt. Ich schaute mich in meinem Zimmer um. Mein Atem wurde schneller schwerer, Mein Körper begann zu schwitzen und zu zittern. Mein Puls raste. Mein Körper reagierte auf etwas, das ich nicht sehen konnte. Ich hatte eine Panikattacke, aber da war nichts. Ich spürte, wie sich die Dunkelheit in meinem Zimmer wie eine Decke über mich legte. Diese Dunkelheit schien aus der Ecke meines Zimmers zu kommen und sich zu einer Maße zu formen, die über mir schwebte. Täuschten mich meine Augen. Ist das, wie sich eine Panikattacke im Dunkeln anfühlt? Ich begann mich selbst zu beruhigen, atmete ganz bewusst langsam ein und aus. Mein Puls senkte sich. Ich hörte auf zu schwitzen, aber ich schloss meine Augen nie. Ich musste sehen, was kommt, egal wie furchterregend es war. Diese Maße hatte mein Sichtfeld umhüllt. Sie hatte alles Licht aus dem Raum genommen und mich in die tiefste Dunkelheit gehüllt. Ich lag da hellwach, blinzelte immer wieder, hoffte, dass es nur ein Trick meiner Augen sei. Ich starrte stundenlang in die Dunkelheit, bis ich irgendwann einschlief. Nacht für Nacht ging das so weiter. Wochenlang. Manchmal wachte ich auf, weil ich geflüsterte Gespräche über meinem Kopf hörte. Ich drehte mich zur Tür und sah immer einen Schatten, der scheinbar bei meinem Lichtschalter stand. Beim ersten Mal wusste Das war Bob. Bob kannte mich wohl ziemlich gut. Er hatte mich in die Falle gelockt. Er stand zwischen mir und dem Ausgang. Keine Chance, dass ich aufstehen, das Licht anschalten oder gar an ihm vorbeirennen könnte, um in Sicherheit zu kommen. Er hatte den perfekten Platz gewählt. Also was tat ich? Ich starrte ihn an, bis ich einschlief. Eines Nachts konnte ich das seelisch nicht mehr ertragen. Ich schlief auf der Wohnzimmercouch. Ich hatte genug. Ließ zu, dass Bob mich aus meinem Zimmer vertrieb. [00:38:12] Ich schlief ziemlich schnell ein und dachte, ich hätte ihn überlistet, weil ich im Erdgeschoss war. Ich fühlte nichts, sah nichts. Ich wachte in den frühen Morgenstunden auf, hustend, keuchend, nach Luft ringend. Noch halb im Schlaf sah ich, wie in der Küche das Licht anging. Zur Ich lag auf der Couch im Wohnzimmer, von wo aus man direkt in Küche und Esszimmer sehen konnte. Ich dachte, es wäre meine Mutter und rief nach ihr. [00:38:38] Keine Antwort. Ich rief noch mal und dann bemerkte ich den Schatten, der sich vom Küchenboden erhob. Ich starrte ihn an, reglos, ohne auch nur blinzeln zu können, unfähig, einen Laut von mir zu geben. Ein Schattenwesen. Diese kranke Maße aus Dunkelheit, die ich wochenlang in meinem Zimmer gesehen hatte, hatte nun eine Gestalt. Sie hatte Kopf, Schultern, Arme, Beine, aber nur als Silhouette, wie eine Gestalt in einem langen schwarzen Kapuzenumhang. Kein Gesicht, nur absolute Leere. Mir wurde übel, als es langsam und unheimlich über den Küchenboden glitt, direkt auf mich zu. Ich konnte nicht wegsehen, Ich sah zu, wie diese Maße auf mich zukam. Als sie am Fußende der Couch war, dachte ich, sie würde mich packen und in die Hölle schleifen. Alles, was ich tun konnte, war, auf das Unvermeidliche zu warten, starrte auf dieses Wesen, das in gleitender Bewegung kam, um meine Seele zu holen. Doch kurz bevor es meine Füße erreichte, sank es in den Boden und verschwand. Ich konnte noch ein paar Sekunden lang nicht schreien. Als ich es versuchte, kamen nur Wimmerlaute heraus. Als ich endlich wieder meine Stimme fand, schrie ich nach meiner Mutter. Sie kam aus dem Schlafzimmer und sah mich weinend und in Panik. Sie fragte, was los sei. Ich erzählte ihr alles und sie reagierte wie alle Eltern. Sie sagte, es war nur ein Traum. Ich hätte ihr geglaubt, aber das Küchenlicht brannte immer noch. Bis heute habe ich solche Erlebnisse und ich habe gelernt, damit zu leben. Ich habe verstanden, man sollte kein Ouija Brett benutzen, wenn man nichts darüber weiß. Es kann ein Werkzeug sein, wenn man es richtig einsetzt, aber ich werde niemals wieder eines benutz. [00:40:33] Ich träumte von einem Ouija Brett. Am nächsten Tag fand ich eine Schachtel vor meiner Tür. Hallo Reddit. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier mal posten würde, aber ich weiß nicht, wohin ich mich sonst wenden soll. Ich heiße Jake und ich bin gerade ziemlich aufgewühlt. Das alles begann letzte Woche und ich werde das Gefühl nicht los, dass mein Leben in einen dunklen, verdrehten Albtraum abgleitet. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich das überstehen werde. Ich muss das einfach alles rauslassen. Vielleicht hilft es es irgendwie zu verstehen. Es begann mit einem Traum, ein lebendiger, verdammt unheimlicher Traum. Ich stand in einem schwach beleuchteten Raum, die Luft schwer vom Rauch von Räucherwerk und das einzige Licht kam von ein paar flackernden Kerzen. Vor mir lag ein Ouija Brett, seine Oberfläche abgenutzt und zerkratzt. Ich spürte einen seltsamen Drang, mich hinzusetzen und es zu benutzen, obwohl ich solche Dinge immer für völligen Quatsch gehalten habe. Meine Hände bewegten sich wie von selbst, zogen die Planchette zu jedem einzelnen Buchstaben. H I L F M I R. Mein Herz raste und ich spürte, wie mir der Schweiß den Rücken hinunterlief Ich wollte aufhören, aber ich konnte nicht B A L D. Dann flog die Planchette plötzlich vom Brett und die Kerzen erloschen, stürzten den Raum in Dunkelheit. Ich wachte schweißgebadet auf, mein Herz raste. Am nächsten Morgen versuchte ich, das Ganze als bloßen Albtraum abzutun, aber als ich meine Haustür öffnete, war sie da, eine schöne Schachtel, schlicht und unmarkiert, die einfach vor meiner Tür stand. Mir wurde flau im Magen. Ich wohne in einer ziemlich ruhigen Gegend, also sehe ich nicht jeden Tag zufällige Pakete. Ich brachte sie hinein, halb erwartend, dass es irgendein seltsamer Streich war. Ich riss die Schachtel auf und mir gefror das Blut in den Adern. Darin lag ein altes, ramponiertes Ouidschabrett, genau wie das aus meinem Traum. Meine Hände begannen zu zittern, als ich es herausnahm. In der Schachtel war noch ein kleines ledergebundenes Tagebuch. Ich schlug es auf und blätterte durch die vergilbten Seiten voller enger, krakeliger Handschrift. Die Worte ließen mir die Haut kribbeln. 5. Juli neunzehnhundertsiebenundachtzig. Wir haben Kontakt aufgenommen. Der Geist ist bösartig. Er will etwas. Er sagt immer bald, ich habe Angst. Sechster juli neunzehnhundertsiebenachtzig. [00:42:58] Seltsame Dinge passieren Türen schlagen zu flüstern in der Nacht. Ich kann fühlen, wie es mich beobachtet. Siebter juli neunzehnhundertsiebenundachtzig. Hilf mir. Ich kann nicht schlafen. Es kommt näher. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Dort hörten die Einträge auf. Ich weiß nicht, warum, aber ich verspürte einen überwältigenden Drang, das Brett zu benutzen, als würde es mich rufen. Ich versuchte, den Gedanken wegzuschieben, aber es war wie ein Jucken, das ich nicht kratzen konnte. In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, sah ich diesen Raum, fühlte, wie sich die kalte Beklemmung über mich legte. Gegen 3 Uhr morgens gab ich nach. Ich stellte das Brett auf meinem Couchtisch auf, zündete ein paar Kerzen an und atmete tief durch. Das war verrückt. Ich wusste, dass es verrückt war, aber ich musste es wissen. [00:43:50] Ich legte meine Hände auf die Planchette und fast sofort begann sie sich zu bewegen. Weishl kommen? [00:43:57] Meine Kehle schnürte sich zu. V i S T d U. Fragte ich laut. Meine Stimme zitterte. N e i l, der Name aus dem Tagebuch. Mir schwirrte der Kopf. Wo aas wil les t du bald? [00:44:12] Ich riss meine Hände vom Brett, mein Herz hämmerte. In dieser Nacht schlief ich überhaupt nicht. [00:44:18] Am nächsten Morgen meldete ich mich krank bei der Arbeit. Ich konnte mich nicht konzentrieren, nicht klar denken. Ich beschloss zu recherchieren, zu versuchen, mehr über diesen Nil herauszufinden. Ich begann mit dem Tagebuch, suchte nach irgendwelchen Hinweisen. In einer der Seiten steckte eine Adresse. [00:44:36] Sie war in der Nähe, nur ein paar Straßen weiter. Ich beschloss nachzusehen. Das Haus war alt und wirkte verlassen, die Fenster vernagelt, der Hof überwuchert. Ein Schauder lief mir über den Rücken, als ich die knarrenden Stufen hinaufging. Die Tür stand einen Spalt offen und ich stieß sie auf und trat ein. Die Luft war abgestanden und der Ort roch modrig. Ich streifte durch die Zimmer, eines verfallener als das andere. Im Wohnzimmer fand ich einen Stapel alter Zeitungen. Eine Schlagzeile stach mir ins Auge. Örtlicher Mann, nach offenbarigem Einbruch vermisst. [00:45:09] 20. Juli 1987 Mir wurde übel. Die Puzzleteile fügten sich auf die denkbar schlimmste Weise zusammen. Neil war am Tag nach seinem letzten Tagebucheintrag verschwunden. Ich musste da raus. Als ich mich zum Gehen umdrehte, hörte ich es ein leises Flüstern, als würde jemand meinen Namen rufen. Mein Blut gefror. Ich stürzte aus dem Haus und rannte, bis ich wieder zu Hause war, die Tür hinter mir zuschlagend. In dieser Nacht begannen die Albträume erneut. Dunkle Gestalten am Fußende meines Bettes flüsternd in derselben eindringlichen Bald. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich zerschmetterte das Ouija Brett in der Hoffnung, dass es damit ein Ende hätte. Aber das Flüstern hörte nicht auf. Im Gegenteil, es wurde lauter, eindringlicher und das Tagebuch Neue Einträge begannen zu erscheinen in meiner Handschrift. [00:46:02] 3. Juli 2003 Es passiert wieder. Das Brett ist zurück. Das Flüstern wird lauter. Ich habe Angst. Ich schreibe das jetzt, weil ich nicht weiß, was ich sonst tun soll. Ich brauche Hilfe, wenn irgendjemand irgendetwas darüber weiß. Bitte um Gottes Willen, sagt mir, was ich tun soll. Ich kann nicht schlafen, ich kann nicht denken, ich kann fühlen, wie es mich beobachtet. Wartet bald. Also gut, Leute, ich bin zurück und es ist nur schlimmer geworden. Ich hab gerade Todesangst, aber ich muss weiter alles dokumentieren. Vielleicht hilft es mir zu verstehen, was passiert. Vielleicht hat jemand da draußen etwas Ähnliches erlebt und kann einen Rat geben. Irgendetwas. Nach meinem letzten Beitrag beschloss ich, ein paar Nächte bei einem Freund zu bleiben. Ich dachte, vielleicht hilft es, aus meiner Wohnung rauszukommen, den Kopf freizubekommen und herauszufinden, was ich als nächstes tun sollte. Mein Kumpel Mark war cool damit, stellte nicht viele Fragen. Ich sagte ihm nur, ich brauche einen Platz zum Pennen. In der ersten Nacht bei Mark habe ich tatsächlich geschlafen. Der erste vernünftige Schlaf seit Tagen. Aber das hielt nicht an. In der zweiten Nacht kamen die Albträume zurück. Diesmal lag ich nicht in meinem Bett. Ich war wieder in diesem dunklen Raum, das Ouija Brett vor mir, die Kerzen unheilvoll flackernd. Meine Hände bewegten die Planchette, die immer wieder dasselbe Wort Bald. [00:47:29] Ich fuhr keuchend hoch, mein Herz hämmerte wie ein Presslufthammer. Ich checkte mein Handy. Drei uhr morgens. Natürlich. Ich rieb mir die Augen und versuchte mich zu beruhigen. Es war nur ein Traum, redete ich mir ein, Nur ein Traum. Aber dann sah ich es auf dem Nachttisch. Neben mir lag das ledergebundene Tagebuch. [00:47:48] Ich weiß, dass ich es nicht mitgebracht hatte. Meine Hände zitterten, als ich es aufschlug, aus Angst vor dem, was ich finden würde. Auf einer frischen Seite stand Ein neuer Eintrag. 7. Juli 2003 Du kannst nicht weglaufen, Du kannst dich nicht verstecken. Ich bin bei dir. B A L D. Ich schlug das Tagebuch zu und tigerte im Zimmer auf und ab, versuchte herauszufinden, was ich tun sollte. Das war jenseits von Krankheit. Ich brauchte Antworten. Am nächsten Morgen sagte ich Mark, ich hätte etwas zu erledigen und machte mich auf den Weg. Ich beschloss, die örtliche Bibliothek zu besuchen, um Informationen über Neil oder das Haus zu finden, in dem er gelebt hatte. Die Bibliothekarin warf mir einen seltsamen Blick zu, als ich nach alten Zeitungen und Grundbuchunterlagen fragte. Aber sie half mir, das Gesuchte zu finden. Es stellte sich heraus, dass das Haus tatsächlich eine Geschichte hatte. [00:48:42] Es hatte im Laufe der Jahre mehrmals den Besitzer gewechselt. Jeder Eigentümer war unter seltsamen Umständen fortgegangen. Einer war verrückt geworden, ein anderer ohne jede Spur verschwunden und es gab Gerüchte, das Haus sei heimgesucht. Das Beunruhigendste war jedoch ein Artikel aus dem Jahr neunzehnhundertsiebenundachtzig, dem Jahr, in dem Neil verschwand. Der Artikel erwähnte eine Reihe bizarrer Ereignisse in der Nachbarschaft. [00:49:08] Haustiere verschwanden, nachts gab es seltsame Geräusche, sogar ein paar ungeklärte Todesfälle. Die Polizei hatte keine Anhaltspunkte und die Fälle wurden zu Cold Cases. Ich beschloss, tiefer in Neils Hintergrund zu graben. Ich fand heraus, dass er Student war, Hauptfachgeschichte, fasziniert vom Okkulten. Er hatte das Ouija-Brett auf einer Nachlassauktion. Gekauft, weil er dachte, es wäre ein cooles Stück für seine Sammlung. [00:49:34] Doch laut seinen Freunden wurde er davon besessen. Sie sagten, er habe angefangen, sich seltsam zu verhalten, von einem Geist zu sprechen, der Kontakt aufgenommen habe und etwas von ihm wolle. Ich verließ die Bibliothek mit rasenden Gedanken. Je mehr ich erfuhr, desto verängstigter wurde ich. Das hier war nicht nur ein heimgesuchtes Haus oder ein gruseliges Brett, es war etwas viel Dunkleres. Ich musste das Brett und das Tagebuch ein für alle Mal loswerden. In jener Nacht fuhr ich in ein abgelegenes Gebiet und warf das Brett und das Tagebuch in ein Lagerfeuer. Ich beobachtete, wie die Flammen sie verzehrten, und spürte, wie Erleichterung mich durchströmte. Es war vorbei. Es musste vorbei sein. War es nicht. Als ich in meine Wohnung zurückkam, war das Erste, was ich sah, das Ouija Brett auf meinem Couchtisch, vom Feuer unberührt. Daneben lag das Tagebuch. Mir gefror das Blut. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hob das Tagebuch auf die Hand, zitterte und schlug es auf. Ein weiterer neuer 8. Juli zweitausenddreiundzwanzig. Du entkommst nicht, es ist bereits zu spät. B A L D. Ich warf das Tagebuch durch den Raum und sackte auf dem Boden zusammen, den Kopf in den Händen. Dieses Ding, was immer es war, würde mich nicht loslassen. Ich spürte es wie eine dunkle Wolke, die überall über mir hing wohin ich auch ging. Es war da, beobachtete, wartete. Ich beschloss, einen Experten für Paranormales zu kontaktieren. Ich fand online einen Typen namens Derek, der auf Spukfälle und Besessenheiten spezialisiert ist. Er stimmte zu, mich am nächsten Tag zu treffen. Als er ankam, warf er einen Blick auf das Brett und das Tagebuch und wurde blass. Er sagte, er habe ähnliche Fälle gesehen, aber dieser hier fühle sich anders an. Mächtiger Derek baute eine Menge Ausrüstung, Kameras, EMF Detektoren und andere Geräte, die ich nicht erkannte. Er begann Fragen zu stellen, versuchte mit dem, was mich heimsuchte, zu kommunizieren. Die Planchette bewegte sich und buchstabierte wieder dasselbe. [00:51:40] B A L D. Derricks Gesicht lief kreidebleich an. Er sagte mir, dieser Geist sei gefährlich, habe sich an mich geheftet und würde nicht mehr loslassen. Er schlug ein Reinigungsritual vor, warnte aber, es könne nicht funktionieren. Das Ding sei mächtig und habe einen starken Griff um mich gelegt. Wir führten das Ritual durch mit Gesängen und brennendem Salbei, aber ich spürte, dass es nicht wirkte. Die Luft wurde kälter und ich hörte flüstern, spürte eine Präsenz, die sich über mich beugte. Derek sah verängstigt aus. Er sagte, er habe noch nie einen so starken Geist erlebt. [00:52:15] Nach dem Ritual ging Derek mit dem Versprechen weiter zu recherchieren und mit einer Lösung zurückzukommen. Ich blieb allein zurück, mit Brett und Tagebuch hoffnungsloser als je zuvor. Das Flüstern wurde lauter, eindringlicher und ich spürte, wie sich die Dunkelheit zusammenzog. In jener Nacht waren die Albträume schlimmer als je zuvor. Ich war wieder in diesem dunklen Raum. Die Kerzen flackerten das Ouija Brett vor mir, doch diesmal war ich nicht allein. Eine schattenhafte Gestalt stand mir gegenüber. Ihre Augen glühten rot. Sie lächelte ein eisiges, bösartiges Grinsen. B A L D. Flüsterte sie. Ich wachte schreiend auf, schweißgebadet. Das Tagebuch lag auf meiner Brust. Ein neuer Eintrag in meiner Handschrift. Neunter juli zweitausenddreiundzwanzig. [00:53:05] Es kommt. Ich kann es nicht aufhalten. [00:53:07] B A L D. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich habe Angst und ich habe das Gefühl, den Verstand zu verlieren, wenn da draußen irgendwer irgendetwas weiß, das helfen könnte. Bitte, ich flehe euch an. Meldet euch. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. Es ist immer da. Beobachtet, wartet. Und ich weiß tief in mir, dass bald kommt. Hallo Reddit. Ich wünschte, ich hätte bessere Nachrichten, aber es ist nur noch schlimmer geworden. [00:53:35] Ich habe das Gefühl, ich lebe in einem Albtraum, aus dem ich nicht aufwachen kann. Jedes Mal, wenn ich schlimmer Geht's nicht, wird es schlimmer. Hier ist, was seit meinem letzten Beitrag passiert ist. Nachdem Derek gegangen war, versuchte ich, etwas Schlaf zu bekommen, aber jedes kleinste Geräusch ließ mich zusammenzucken. Ich hörte ständig Flüstern, Schritte und manchmal nur meinen eigenen Herzschlag in den Ohren. Ich lief auf dem Zahnfleisch, kaum in der Lage, klar zu denken. [00:54:03] Ich wusste, ich brauchte Hilfe, aber ich hatte zu viel Angst, um darum zu bitten. Dann passierte letzte Nacht etwas, das mich an den Rand brachte. Ich saß auf meiner Couch und versuchte, mich mit belanglosem Fernsehen abzulenken. Plötzlich flackerte das Licht und die Temperatur im Raum fiel. Ich konnte meinen Atem sehen. Da hörte ich es, ein tiefes, kehliges Knurren aus dem Flur. Mein Herz schien aus meiner Brust zu springen. Ich schnappte mir mein Handy, schaltete die Taschenlampe ein und ging langsam auf das Geräusch zu. Der Flur streckte sich vor mir aus, unmöglich lang. Schatten tanzten an den Wänden. Das Knurren wurde lauter, drohender. Als ich das Ende des Flurs erreichte, sah ich es, eine Gestalt im Türrahmen meines Schlafzimmers, groß und ausgemergelt, die Augen rot, glühend, dasselbe bösartige Grinsen aus meinen Träumen im Gesicht. [00:54:57] Mir glitt das Handy aus der Hand, und ich blieb wie versteinert stehen. Die Gestalt bewegte sich auf mich zu. Ihre Schritte hallten in der Stille. Ich wollte schreien, rennen, aber mein Körper gehorchte nicht. Sie blieb wenige Zentimeter vor meinem Gesicht stehen, ihr Atem kalt und faulig. Dann sprach sie ihre Stimme ein eisiges Flü B A L D. Ich weiß nicht, wie lange ich paralysiert dastand, bevor sie verschwand und mich in der Dunkelheit zurückließ. Ich taumelte ins Wohnzimmer zurück, mein Kopf raste. Dieses Ding, was immer es war, war nicht nur ein Geist oder eine Erscheinung. Es war etwas viel Schlimmeres, und es kam zu mir. Den Rest der Nacht kauerte ich auf der Couch. Jeder Knarzer und jedes Stöhnen der Wohnung ließ meine Nerven flattern. Als die ersten Lichtstrahlen des Morgens endlich durch die Fenster drangen, spürte ich einen winzigen Hauch Erleichterung. [00:55:49] Ich musste etwas tun, irgendetwas, um das zu stoppen. Ich rief Derek erneut an, flehte ihn an, zurückzukommen. Er sagte zu brauche aber Zeit zur Vorbereitung. Er würde einen Kollegen mitbringen, jemanden mit mehr Erfahrung im Umgang mit solchen Wesen. Ich hatte nicht viel Hoffnung, aber es war besser als nichts. Während ich wartete, beschloss ich, weiter zu recherchieren. Ich ging zurück zu dem Haus in der Hoffnung, weitere Hinweise zu finden. [00:56:15] Es war eine dumme Idee, aber Verzweiflung lässt einen verrückte Dinge tun. Das Haus war so unheimlich wie eh und je, die Luft schwer vor Beklemmung. Im Keller fand ich eine alte, staubbedeckte Truhe. Darin lagen Fotos, Briefe und einige alte Bücher über das Okkulte. Einer der Briefe fiel mir ins Auge, von Neil, adressiert an jemanden namens Margaret. Darin beschrieb er, wie er mit dem Ouija Brett experimentiert hatte, um den Geist eines verstorbenen Verwandten zu kontaktieren, Aber stattdessen sei etwas anderes durchgekommen, etwas Dunkles und Mächtiges. Neil schrieb von seltsamen Vorkommnissen, Gegenstände, die sich von selbst bewegten, Stimmen in der Nacht, das Gefühl, beobachtet zu werden. Er hatte Angst, war aber auch fasziniert. Er glaubte, er könne es kontrollieren, seine Macht nutzen, doch mit den Tagen merkte er, dass er sich geirrt hatte. Der letzte Satz des Briefes jagte mir Schauer über den Rücken. Es ist stärker, als ich dachte. Ich verliere die Kontrolle. Wenn du das findest, habe ich es nicht geschafft. Bitte mach nicht denselben Fehler. Zerstöre das Brett. Ich wusste, ich musste zurück und es noch einmal versuchen. Vielleicht gab es eine Art, es zu vernichten, die ich noch nicht probiert hatte. Als ich nach Hause kam, warteten Derek und seine Kollegin Sara bereits auf mich. Sie sahen ernst aus, als würden sie in eine Schlacht ziehen. Wir setzten uns, und ich erzählte ihnen alles, was ich gefunden hatte. Sara hörte aufmerksam zu. Ihr Gesicht wurde mit jedem Wort ernster. Sie sagte, wir müssten ein stärkeres Ritual durchführen, eines, das eine direkte Konfrontation mit der Entität beinhaltete. Es war riskant, aber unsere einzige Chance. Wir bereiteten das Brett erneut vor, zündeten Kerzen an und verbrannten Salbei. Sara zeichnete Symbole im Zimmer und sang in einer Sprache, die ich nicht verstand. Derek und ich legten unsere Hände auf die Planchette und die Luft wurde kälter, die Schatten dichter. Wer bist du? Fragte Sara ihre Stimme fest. Die Planchette bewegte sich und buchstabierte denselben N E I L. Was willst du? Fuhr sie fort. B A L D. Eine Welle von Übelkeit überkam mich. Dieses Ding war nicht Neil, aber es benutzte seinen Namen. Sarahs Gesicht verhärtete sich entschlossen. Sie sang lauter, die Kerzen flackerten wild, die Planchette glitt schneller, buchstabierte Worte, die ich nicht mehr entziffern konnte. Dann erlosch alles, die Kerzen aus der Raum in eisige Kälte getaucht. Ich hörte Flüstern um uns herum, wütend drohend. Die Planchette schoß vom Brett und krachte gegen die Wand. Sara sang den letzten Teil ihres Gesangs. Ihre Stimme übertönte das Flüstern. Die Schatten im Raum verdichteten sich zu einer einzigen Gestalt derselben aus meinen Träumen, die Augen rot glühend, das Grinsen breiter werdend. B A L D Zischte es. Sara schrie die Schlussworte ihres Gesangs und die Gestalt stieß einen markerschütternden Schrei aus. Die Kerzen flammten wieder auf und die Gestalt zerfiel in Schatten. Die Temperatur stieg langsam und das Flüstern verklang. Ich brach auf den Boden zusammen, mein Körper zitterte. Sara und Derek sahen erschöpft, aber erleichtert aus. Sara sagte, das Ritual habe die Entität geschwächt, aber sie sei nicht weg. Wir hätten Zeit gewonnen, müssten aber eine dauerhafte Lösung finden. Während sie ihre Ausrüstung einpackten, fiel mir etwas auf dem Boden das Tagebuch. Es war auf einer neuen Seite aufgeschlagen, die Tinte noch feucht. 10. Juli 2023 Ihr könnt nicht gewinnen. Es ist nur eine Frage der Zeit. B A L D. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertrage. Ich bin verängstigt und habe das Gefühl, meinen Verstand zu verlieren. Wenn da draußen irgendwer eine Idee hat, wie man dieses Ding endgültig loswird. Bitte, ich flehe euch an. Helft mir. Ich kann es fühlen, immer am Beobachten, immer am Warten, und ich weiß tief in mir, dass bald kommt. Hallo Reddit, ich bin wieder da und die Dinge geraten wirklich außer Kontrolle. Mir gehen die Optionen aus und ich beginne zu glauben, dass es vielleicht keinen Ausweg gibt, wenn ihr noch lest. Danke, ich muss das hier loswerden und vielleicht, nur vielleicht weiß jemand, was zu tun ist. Nach dem fehlgeschlagenen Ritual gingen Derek und Sara und versprachen, andere Methoden zu prüfen, um mit dieser Entität fertig zu werden. Ich war wieder allein und die Stille in meiner Wohnung in meiner Wohnung fühlte sich an, als drücke sie auf mich herab. Ich konnte nicht aufhören, an den letzten Tagebucheintrag zu Ihr könnt nicht gewinnen. Es ist nur eine Frage der Zeit. [01:00:58] B A L D. In jener Nacht versuchte ich zu schlafen, aber jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, hatte ich das Gefühl, dass mich etwas beobachtete. Gegen 2 Uhr hörte ich ein Geräusch. Es begann als leises Kratzen, wie Nägel auf einer Tafel aus dem Flur kommend. Mein Herz raste. Ich griff nach meinem Handy und schaltete die Taschenlampe ein. Das Geräusch wurde lauter, eindringlicher. Ich schlich in den Flur. Der Lichtkegel zitterte in meiner bebenden Hand. Das Kratzen kam von der Wohnungstür. Ich fasste mir ein Herz und öffnete sie langsam. Der Hausflur draußen war leer, aber das Kratzen ging weiter. Es kam jetzt aus meiner Wohnung. Ich drehte mich um und sah etwas, das mir das Blut gefrieren ließ. Das Ouija Brett lag auf dem Boden. Die Planschette bewegte sich von allein und ritzte Buchstaben ins Holz. Mit Entsetzen sah ich zu, wie es ein einziges Wort J E T Z T. Ich wich zurück, mein Kopf raste. Dieses Ding spielte nicht mehr mit mir. [01:02:02] Es machte Ernst. Ich musste da raus. Ich schnappte mir meine Schlüssel und rannte zur Tür, hielt erst an, als ich in meinem Auto saß. Ich fuhr stundenlang ziellos herum, versuchte herauszufinden, was ich tun sollte. Ich konnte nicht in ein Hotel. Was, wenn es mir dorthin folgte? Ich konnte niemanden in Gefahr bringen. Schließlich landete ich in einem Vierundzwanzig Stunden Diner, nippte an einem Kaffee und versuchte, meine Nerven zu beruhigen. [01:02:28] Da rief Derek an. Er klang panisch, sagte, er und Sara hätten etwas gefunden. Wir müssten uns so schnell wie möglich treffen. Wir verabredeten uns im Diner Als sie ankamen, sahen sie völlig übermüdet aus, als hätten sie seit Tagen nicht geschlafen. Sara klammerte ein altes, zerfleddertes Buch. Sie setzten sich und begannen zu erklären, was sie herausgefunden hatten. Laut Sara hatten wir es mit einer besonders bösartigen Entität zu tun, die sich über Objekte wie das Ouija Brett an Personen heftet. Das Buch beschrieb ein Ritual, ein letztes, das den Geist möglicherweise endgültig verbannen konnte, aber es war riskant. Das Ritual verlangte nach einem persönlichen Gegenstand der Person, mit der der Geist ursprünglich Kontakt aufgenommen Neil Ich musste zurück in das Haus und etwas finden, das ihm gehört hatte. Das war das Letzte, was ich wollte, aber ich wusste, es war unsere einzige Chance. Wir fuhren gemeinsam zu dem Haus. Die Spannung im Wagen war zum Schneiden. Als wir ankamen, wirkte das Haus noch bedrückender als zuvor. Die Luft war schwer und ich spürte die Präsenz der Entität beobachtend wartend. Wir durchsuchten das Haus Zimmer für Zimmer auf der Suche nach irgendetwas, das Neil gehört haben könnte. Schließlich auf dem Dachboden fanden wir es, ein altes Fotoalbum voller Bilder von Neil und seiner Familie. Darin steckte ein Medaillon mit einem Foto von Neil und einer Frau, die ich für Margaret hielt. Perfekt. Wir nahmen alles mit und fuhren zurück zu meiner Wohnung. Die Atmosphäre war elektrisch vor Angst und Erwartung. Sara begann mit den Vorbereitungen für das Ritual, zeichnete komplizierte Symbole auf den Boden und zündete Kerzen im Raum an. Derek und ich standen bereit, warteten. Sara begann zu singen, ihre Stimme fest und kraftvoll. Derek und ich legten die Hände auf das Medaillon und konzentrierten all unsere Energie darauf, den Geist zu verbannen. Die Luft wurde kälter, die Schatten im Raum schienen lebendig zu werden. Die planchette auf dem Ouija-Brett begann sich erneut. Zu bewegen, diesmal schneller, hektischer. Der Raum füllte sich mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen, die Kerzen flackten schattenwild. Die schattenhafte Gestalt erschien wieder, die Augen vor Wut glühend. Sie bewegte sich auf uns zu, doch diesmal wichen wir nicht zurück. Sarahs Gesang wurde lauter, intensiver und die Gestalt begann zu flirren. Die Planchette buchstabierte eine letzte Zus P E T. Mit einem letzten, markerschütternden Schrei löste sich die Gestalt in Schatten auf und der Raum wurde still. [01:05:02] Die Temperatur kehrte zur Normalität zurück und das bedrückende Gefühl hob sich. Wir standen da wie betäubt, wagten kaum zu glauben, dass es vorbei war. Sara sah erschöpft, aber erleichtert aus. Sie sagte, das Ritual habe funktioniert, der Geist sei verbannt. Derek und ich tauschten einen Blick. Beide hofften wir, dass sie recht hatte. Wir räumten die Überreste des Rituals auf und setzten uns, um zu begreifen, was geschehen war. Ich fühlte eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Restangst. Die Entität war fort, aber die Erfahrung hatte Spuren hinterlassen. Ich wusste, ich würde nie wieder derselbe sein. Sara und Derek blieben noch eine Weile, um sicherzugehen, dass wirklich alles wieder normal war, bevor sie gingen. Während ich das hier schreibe, werde ich das Gefühl nicht los, dass mich noch immer etwas beobachtet. Die Wohnung fühlt sich anders an, aber ein Teil von mir ist weiterhin auf der Hut. Wartet darauf, dass der andere Schuh fällt. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder wirklich entspannen kann. Wenn ihr meine Geschichte verfolgt habt, danke fürs Zuhören. Ich hoffe, das ist das Ende, aber sicher bin ich nicht. Für den Moment versuche ich etwas Schlaf zu bekommen und es Tag für Tag zu nehmen. Und wenn noch etwas passiert, erfahrt ihr es als erste. Passt auf auf euch auf und wenn ihr jemals ein altes Ouija Brett findet, tut euch einen Gefallen und lasst es liegen. Manche Dinge bleiben besser im Dunkeln. Hallo Reddit. Ich wünschte, ich könnte sagen, das sei das Ende meiner Geschichte, aber die Dinge haben eine weitere dunkle Wendung genommen. Ich weiß nicht einmal, ob ich das schreiben sollte, aber ich muss es loswerden, solange ich noch kann. Wenn ihr noch dabei seid, Danke, dass ihr dabei bleibt. Bleibt hier ist, was seit meinem letzten Beitrag passiert ist. Ein paar Tage lang schien alles normal. Ich versuchte, zu meinem Alltag zurückzukehren. Arbeiten, Freunde treffen und so tun, als hätte ein bösartiger Geist mein Leben nicht auf den Kopf gestellt. Aber da war immer dieses nagende Gefühl im Hinterkopf, dieses Gefühl, dass es nicht wirklich vorbei war. Dann passierte letzte Nacht etwas, das mich bis ins Mark erschütterte. Ich saß in meinem Wohnzimmer und versuchte fernzusehen und abzuschalten. Es war spät und die Wohnung war ruhig, zu ruhig. Ich hörte wieder flüstern, leise und undeutlich, als kämen sie von weit her. Mein Herz begann zu rasen und ich spürte wieder diese vertraute Beklemmung. Ich schaltete den Fernseher aus und lauschte. Das Flüstern wurde lauter, eindringlicher, aber ich konnte nicht verstehen, was gesagt wurde. Ich schrieb Derek und Sarah eine Nachricht, aber keiner antwortete. Panik stieg auf und ich beschloss, die Wohnung zu verlassen. Als ich nach meinen Schlüsseln griff, fiel die Temperatur und die Lichter flackerten. Mein Atem stand in sichtbaren Wölkchen und ich sah meine Spiegelung im dunklen Fernsehbildschirm. Hinter mir stand die schattenhafte Gestalt, die roten Augen vor Bösartigkeit glühend. B A L D, flüsterte sie, die Stimme in meinem Kopf hallend. Ich drehte mich um, um ihr ins Gesicht zu sehen, doch sie war verschwunden und ließ mich in der kalten, stillen Wohnung zurück. Da wusste ich, dass das Ritual nicht funktioniert hatte. Der Geist war noch da und wurde stärker. Ich schnappte mir meine Schlüssel und rannte los, hielt erst an, als ich in meinem Auto saß und von der Wohnung wegfuhr. Ich fuhr stundenlang ziellos herum, versuchte herauszufinden, was ich tun sollte. [01:08:27] Schließlich landete ich bei Derek. Ich hämmerte gegen die Tür, bis er öffnete, verschlafen, verwirrt. Ich erzählte ihm, was passiert war, und sein Gesicht wurde bleich. Er ließ mich hinein und wir riefen Sara an. Als sie kam, sah sie so erschöpft aus, wie wir uns fühlten. Wir setzten uns und versuchten, einen Plan zu schmieden. Sara sagte, es gebe noch eine letzte Sache, die wir versuchen könnten, aber sie sei gefährlich. Wir müssten den Geist direkt konfrontieren, ihn herausfordern und zwingen, sein wahres Wesen zu offenbaren. Es war riskant, aber wir hatten keine anderen Optionen. Wir besorgten, was wir brauchten, und fuhren zurück zu meiner Wohnung. Die Luft war vor Anspannung schwer, während wir das Ritual vorbereiteten. Diesmal nutzten wir stärkere Schutzmaßnahmen, Salzkreise Symbole und mächtigere Beschwörungen. Sara begann zu singen, ihre Stimme stark und ruhig, während Derek und ich unsere Hände über das Ouija Brett hielten. Die Temperatur fiel erneut. Die Schatten in der Wohnung wurden tiefer, die Planchette bewegte sich erst langsam, dann schneller, buchstabierte Worte, die ich nicht verstand. Das Flüstern wurde lauter und ich spürte einen kalten Luftzug. Über der Haut. Die schattenhafte Gestalt erschien wieder, die Augen vor Hass brennend. Sie trat vor und die Kerzen flackerten heftig. Sarahs Gesang schwoll an und die Gestalt zögerte. Ihre Form flirrte. Wer bist du? Verlangte Derek zu wissen. Seine Stimme zitterte. Die Planchette bewegte sich und buchstabierte ein einziges N e i l. Lügner. Rief Sara. Zeig dich. Die Gestalt stieß ein kehliges Knurren aus und die Planchette flog vom Brett und zerschmetterte ein Fenster. Die Gestalt wand sich, verzerrte sich, die roten Augen funkelten vor blanker Bosheit. [01:10:14] Ihr könnt nicht gewinnen, zischte sie. Es ist zu spät. Sara sang weiter. Ihre Stimme erreichte einen fiebrigen Höhepunkt. Die Gestalt schrie ein Laut, der mir bis ins Mark fuhr. Der Raum bebte und mir wurde übel. Die Gestalt begann zu zerfallen. Ihre Form löste sich auf wie Rauch im Wind. Gerade als ich dachte, es sei vorbei, schoß die Gestalt nach vorn. Ihre Hand griff nach mir. Ich spürte einen eisigen Griff um meinen Hals, bekam keine Luft. Derek und Sara schrien meinen Namen, aber ihre Stimmen klangen fern gedämpft. Der Raum verblasste und ich spürte, wie ich wegsackte. Dann wurde alles schwarz. Ich weiß nicht, wie lange ich weg war. Als ich zu mir kam, lag ich auf dem Boden. Derek und Sara knieten neben mir. Die Gestalt war verschwunden und der Raum lag still. Ich konnte wieder atmen, fühlte mich aber schwach ausgelaugt. Zyra half mir, mich aufzusetzen, Erleichterung und Sorge in ihrem Gesicht. Es ist weg, sagte sie mit zittriger Stimme. Wir haben es geschafft. Ich wollte ihr glauben, aber ein Teil von mir war nicht überzeugt. Die Wohnung fühlte sich anders an heller, aber das Gefühl, beobachtet zu werden, wurde ich nicht los. Wir räumten die Überreste des Rituals auf und Derek und Sara blieben bei mir bis zum Morgen. Als sie schließlich gingen, spürte ich eine seltsame Leere, als fehle ein Teil von mir. Während ich das hier schreibe, versuche ich immer noch alles zu verarbeiten. Die Albträume sind weg und das Flüstern ist verstummt, aber das Gefühl, dass es nicht wirklich vorbei ist, werde ich nicht los. Vielleicht ist es nur Paranoia oder vielleicht hat der Geist einen Teil von sich hier gelassen. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber ich versuche es Tag für Tag zu nehmen. Wenn ihr meine Geschichte verfolgt habt, danke für eure Unterstützung. Ich hoffe, das ist das Ende. Falls nicht, halte ich euch auf dem Laufenden. Im Moment versuche ich nur, wieder so etwas wie Normalität zu finden, mein Leben dem Dunkel zu entreißen, das es zu verschlingen versucht hat. Und falls ihr euch je in einer ähnlichen Situation wiederfindet, denkt daran, manche Dinge sollte man besser in Ruhe lassen. Neugier kann gefährlich sein und manche Türen sollte man niemals öffnen. Passt auf euch auf und wenn ihr Flüstern in der Dunkelheit hört, Hört nicht hin. [01:12:45] 1999 war wirklich ein seltsames Jahr. Die Panik um das Jahr. Zweitausend Musik Downloads, die die ganze Nacht dauerten, eine Einkaufszentrumskultur, die noch nicht begriffen hatte, dass ihr Ende bevorstand. Ich war im vorletzten Schuljahr. Ich liebte weiche Brezeln und frisch gepressten Orangensaft. Ich lebte dafür, im Einkaufszentrum herumzulaufen, durch alternative Läden zu schlendern und über die schrägen T-Shirts und seltsamen Erotikartikel zu lachen. Und genau dort stieß ich auf mein erstes Hexenbrett. Es klemmte zwischen Regalen mit Trinkspielen und Leuchtpostern, als würde es nur auf mich warten. Die Schachtel war aus billigem Karton in Plastikfolie eingeschweißt. Es war kein antikes Relikt, kein klassisches Holzbrett. Es war Massenware, wie man sie im Spielwarengeschäft kaufen konnte, direkt neben klassischen Brettspielen. Aber genau das war der Reiz. Es war ein Partygag, ein Mittel, um die Leute zu erschrecken, wenn der Alkohol knapp wurde und das Gespräch ins Stocken kam. Trotzdem wirkte es irgendwie seltsam, fast wie ein Kinderspielzeug. Ich war definitiv nicht der Typ, der an Geister oder Dämonen glaubte. Natürlich sah ich meine Horrorfilme, aber ich war immer derjenige, der über die schlechten Effekte lachte und bei den offensichtlichen Schockmomenten die Augen verdrehte. Auch meine Freunde waren so. Wir spielten gern mit gruseligen Sachen, glaubten aber nicht daran. Wir waren in verlassene Häuser gegangen, erzählten uns Geschichten von dem Jungen, der angeblich auf dem Dachboden verbrannt war, und forderten uns heraus, dort zu übernachten. Keiner hielt länger als eine Stunde durch, nicht wegen geistern, sondern weil es dort eiskalt und schimmelig war. Dieses Hexenbrett passte perfekt dazu. Ich kaufte es für 20 Dollar, die ich zerknüllt in der Tasche hatte. Der Kassierer warf kaum einen Blick, darauf packte es ein. Nur ein weiterer dummer Einkauf aus dem Einkaufszentrum, etwas, das ich zu meinen alten Horrorzeitschriften und halb abgebrannten Kerzen von einer früheren Geisterbeschwörung legte. Beim ersten Versuch passierte nichts. Ein paar von uns saßen im Zimmer meines Freundes Ryan. Das Licht war gedimmt, Musik spielte leise im Hintergrund. Wir legten unsere Finger auf die Planchette und stellten die typischen Ist jemand da? Wie heißt du? Wie bist du gestorben? Und wir warteten. Die Planschette bewegte sich, aber offensichtlich war es einer von uns. Ich sprach sie darauf an. Wir lachten und machten mit etwas anderem weiter. Doch manchmal war es anders. Bei einer anderen Party buchstabierte das Brett plötzlich Kein Absacker. Wir lachten, aber das Mädchen gegenüber Laura wurde blass. Das hat meine Großmutter zu meiner Mutter gesagt, bevor sie starb, flüsterte sie. Das machte uns ziemlich nervös. Wir spielten es dramatisch hoch, aber man spürte die Unruhe in ihrer Stimme. [01:15:36] Ein anderes Mal gab das Brett eine Zahlenreihe an, die niemand kannte. Timmy, mein bester Freund, schrieb sie auf und suchte später danach. Es stellte sich heraus, dass es eine Adresse nur zwei Straßen weiter war. Meistens war es nur ein lustiger Scherz, um Leute zu erschrecken, ein Mittel, um die Mädchen näher zu ziehen und die Jungs den harten Skeptiker geben zu lassen. Es war einfach nur Spaß, dachte ich. Doch bei Timmys Party änderte sich alles. Wir warfen Partys, wie sie nur Ende der Neunziger möglich waren. Oberschüler und Studenten drängten sich in einem Haus ohne jegliche Aufsicht, angetrieben von billigem Bier und allem, was sonst aufzutreiben war. Die Musik war laut, das Licht gedimmt, die Luft schwer von Zigarettenrauch und dem beißenden Geruch von schlechtem Gras. Es war eine dieser Nächte, die endlos wirkten, in denen jedes Zimmer sein eigenes kleines Chaos war. Als die Stimmung abebbte, holte ich das Hexenbrett hervor. Mittlerweile war es fast Tradition, sichere Lacher und vielleicht ein paar nervöse Momente. Man musste nur den richtigen Zeitpunkt abwarten. Nach der ersten Trinkwelle, wenn die Musikdebatten vorbei waren und die Energie abflachte. Kurz nach Mitternacht war es soweit. Einige lehnten an den Wänden oder lagen auf den Sofas irgendwo zwischen Runterkommen und der Suche nach dem nächsten Kick. Wollt ihr das Hexenbrett ausprobieren? Fragte ich. Ein paar sagten sofort ja, vor allem die Studenten betrunken genug für alles, aber noch konzentriert. Timmy lallte bereits, klopfte mir auf den Rücken. Ja, Mann, lass uns die Leute ein wenig erschrecken. In wenigen Minuten war alles aufgebaut. Der große Esstisch wurde zum Beschwörungstisch. Jemand löschte das Licht, nur Kerzen blieben. Jemand anderes stellte den Fernseher auf Rauschen. Das leise Zischen füllte den Raum perfekt. Sieben oder acht von uns saßen um das Brett, der Rest schaute zu oder war zu betrunken, um sich zu kümmern. Die Planchette lag bereit. Ich legte als erster meine Finger darauf, zusammen mit Timmy und ein paar Studenten. Angela, skeptisch, aber neugierig, kam als letzte dazu. OK, grinste ich. Mal sehen, ob wir ein paar Geister ärgern können. Wir begannen. Wie ist jemand da? Die Planchette zögerte, glitt dann auf. Ja. Jemand kicherte, aber die Spannung stieg. Wie heißt du? Fragte Angela. Die Planchette buchstabierte ruckartig. D A N T E. Timmy prustete. Was? Wie der Dichter, ein anderer Student. [01:18:04] Das ist nicht witzig. Was meinst du? Fragte ich. Er sah sich nervös um. Hier gibt's eine alte Geschichte. Dieses Haus war früher ein Sozialbüro. Ein Mann namens Dante soll sich hier erhängt haben. Ein Schauder lief durch die Gruppe. Auch mir stellten sich die Nackenhaare auf. Angela schluckte Dante. Wie bist du gestorben? Die Planchette wurde schneller. S E I L O, sagte ich gezwungen lachend Ziemlich offensichtlich, aber niemand lachte. Einer der anderen Jungs, ein kräftiger Typ im Flanellhemd, schob sich plötzlich vom Tisch. Tisch zurück. Wir sollten aufhören. Warum? Fragte Timmy verwirrt. Das ist doch das Beste bisher, Mann. Der Typ wurde gereizter, weil ihr mit Dingen spielt, die ihr nicht versteht. Ich seufzte. Alter, es ist nur ein verdammtes Spiel. Ich habe es wortwörtlich in einem Scherzartikelladen gekauft. Er schnappte zurück. Das heißt nicht, dass es harmlos ist. Hast du schon mal etwas von Absicht gehört? Es geht nicht um das Brett selbst, sondern um die Leute, die es benutzen, wenn du eine Tür öffnest, die du nicht wieder schließen kannst. In dem Moment flackerten die Kerzen. Die Planschette ruckte heftig unter unseren Fingern. Angela quietschte erschrocken und zog ihre Hände weg. Das Brett Geh wie niedlich, sagte ich, mehr amüsiert als ängstlich. Aber der Typ im Flanellhemd war völlig außer sich. Sein Atem ging stoßweise. Seine Hände pressten sich so fest an den Tisch, dass seine Knöchel weiß wurden, Wir müssen sofort aufhören. Er war rot angelaufen, doch ich wusste nicht, ob vom Alkohol oder der Situation. [01:19:40] Bevor jemand reagieren konnte, riss er den Tisch so heftig nach hinten, dass das Brett zu Boden fiel. Was zur Hölle, Manin. Rief Timmy aufgebracht. Der Typ rannte in die Küche. Ich dachte erst, er würde sich nur Wasser ins Gesicht spritzen, doch dann hörte ich die Tür knallen. Er kam zurück mit einem Küchenmesser. Sofort brach Hysterie aus. Alle dachten, er wolle uns töten. Es war ein richtiges, großes, scharfes Küchenmesser, das im Kerzenlicht glänzte. Jemand He Man. Er deutete mit der Klinge auf den Tisch. Seine Hände zitterten, aber der Griff war fest. Ihr habt keine Ahnung, womit ihr euch da einlasst, Zischte er. Das hat seinen Preis. Alle weg vom Tisch. Angela flehte. Leg das Messer weg, doch er ignorierte sie. Seine Stimme überschlug sich fast. Dämonen sind kein Scherz. Das ist alles sehr real. Ihr glaubt, ihr spielt ein Spiel mit sowas spielt man nicht. Jetzt geht mir aus dem Weg. Der Raum war völlig still, nur das Zischen des Fernsehers war zu hören. Niemand bewegte sich plötzlich. In einer schnellen Bewegung stürzte er sich auf das Brett. Das Messer durchbohrte die Mitte des Bretts und krachte bis ins Holz des Tisches darunter. Das Brett zersplitterte, die Planchette rutschte zu Boden. Das Messer steckte tief im Tisch. Timmy stöhnte entsetzt. Es war der Esstisch seiner Eltern. Jemand schrie. Das riss die anderen aus der Starre. Ein paar Jungs sprangen auf ihn, rissen ihm das Messer aus der Hand. Er wehrte sich wild, aber er war zu betrunken, um ernsthaft gefährlich zu sein. Timmy und ich schoben ihn zur Tür. Seine Füße schleiften über den Teppich, während er fluchte und spuckte. [01:21:17] Ihr versteht nicht, ihr habt etwas hereingelassen. Wir warfen ihn hinaus und schlugen die Tür. Zu lange sagte niemand ein Wort. Die Kerzen flackerten, der Fernseher rauschte weiter. Inmitten stand das durchbohrte Hexenbrett. Das Wort Geh immer noch in unseren Köpfen. Dann knarrte irgendwo tief im Haus etwas, ein langes, dumpfes Ächzen von altem Holz, das unter Gewicht nachgab. Die Haustür war abgeschlossen, aber es klang, als würde jemand oben herumlaufen. Niemand rührte sich, niemand sagte etwas. Die Luft hatte sich verändert, schwer, dicht wie die Minuten vor einem Gewitter. Nur das leise Summen des Fernsehers mischte sich mit den verblassenden Geräuschen von oben. Angela hustete, durchbrach die Stille. Timmy lachte nervös. Jesus. Was für ein Psycho. Das brachte die anderen wieder zurück in die Realität. [01:22:08] Angela schüttelte den Kopf. Was war das gerade? Wer war dieser Typ überhaupt? Der Student, der zuvor die Dante Geschichte erzählt hatte, seufzte Sein Name ist Derek. Ich kenne ihn aus dem Wohnheim. Ein seltsamer Typ, sehr religiös, trinkt viel, aber das hier hätte ich nie erwartet. Er zeigte auf das Messer im Brett. So weit hätte ich nicht gedacht, dass er geht. Timmy stöhnte, rieb sich das Gesicht. Tja, damit ist der Abend wohl gelaufen. Doch etwas nagte an mir. Wie konnte das Brett exakt G buchstabieren, kurz bevor Derek ausrastete? Und wie konnte es mit dieser alten Geschichte zusammenpassen? Ich schüttelte den Gedanken ab. Die meisten verließen danach die Party. Einige machten wieder Musik an, andere verschwanden ganz. Die Stimmung war endgültig gekippt. Angela weigerte sich, das Brett noch einmal anzufassen. Du wirfst das Ding weg, murmelte sie und verschwand mit ihren Freundinnen. Ich stimmte ihr innerlich zu, doch als ich das Messer herauszog, bemerkte ich etwas Seltsames. Die Klinge war sauber durch das Plastik und den Tisch gegangen, aber das Holz war völlig unbeschädigt, nicht einmal ein Kratzer unmöglich. Ein scharfes Messer hätte Spuren hinterlassen müssen, aber die Oberfläche war makellos. Ich warf das Brett in den Müll. Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken. Später schliefen die meisten ein. [01:23:27] Timmy schnarchte sofort auf der Couch. Ich sackte in einen Sessel und die Erschöpfung überkam mich. Das Haus war nun ruhig, doch die ganze Nacht hörte ich gelegentlich Schritte von oben. Einmal glaubte ich sogar, ein Fenster öffnen und wieder schließen zu hören. Irgendwann in den frühen Morgenstunden wachte ich von einem Knarren auf. Mein Kopf dröhnte vom billigen Bier und Schlafmangel. Es war dunkel. Der Fernseher war endlich aus, doch das Haus fühlte sich falsch an. Da sah ich den Mülleimer. Das Hexenbrett lag neben dem Abfalleimer, nicht darin, wo ich es hingelegt hatte. Meine Haut wurde eiskalt. Ich redete mir ein. Jemand habe es versehentlich herausgenommen, um Platz für Bierdosen zu schaffen. Aber als ich es ansah, zog sich mein Magen zusammen. Es war noch immer gespalten, doch die Buchstaben waren verblasst, als wäre es in einer einzigen Nacht um Jahrzehnte gealtert. [01:24:20] Es sah nun aus, als stamme es aus den neunzehnhundertfünfziger Jahren. Nicht zerkratzt, nur alt. Mir wurde unheimlich. Ich wollte nichts mehr damit zu tun haben. Ich weckte Timmy nicht, erzählte niemandem etwas. Ich nahm das Brett, ging hinaus und warf es in den Müllcontainer gegenüber. Dann ging ich nach Hause und versuchte, das alles zu vergessen. Danach veranstalteten wir keine dämonischen Partys mehr. [01:24:46] Eigentlich sprach niemand je wieder über das Brett und ich glaube, wir waren alle froh, dieses seltsame Trinkspiel hinter uns gelassen zu haben. [01:25:06] Mein Vater gab mir ein Ouija Brett, bevor er starb. Ich konnte mit Übernatürlichem nie viel anfangen. [01:25:11] Geistergeschichten, Spukhäuser, all das Zeug hat mir nie wirklich Angst gemacht. Aber das änderte sich letztes Jahr, als mein Vater starb. Er stand schon immer auf seltsame Dinge, Okkultes und Paranormales. Ich dachte, das sei nur ein schrulliges Hobby von ihm. Ich hatte keine Ahnung, wie tief das ging, bis er starb. Mein Vater und ich waren nie wirklich eng. Er war der stille, distanzierte Typ, immer in seinem Arbeitszimmer eingeschlossen, las alte Bücher und tat Gott weiß was. Nachdem er gestorben war, blieb es an mir, seine Sachen zu sortieren. Da fand ich es, ein staubiges, altes Ouija Brett, ganz hinten in seinem Kleiderschrank versteckt. Zuerst dachte ich daran, es einfach wegzuwerfen, aber irgendetwas daran zog mich an. Es war anders als jedes Ouija Brett, das ich je gesehen hatte. Das Holz war alt und verwittert und die Planchette war mit seltsamen Symbolen verziert. [01:26:04] Auf der Rückseite war ein Zettel angeklebt, darauf Für Mark benutze es weise, Dad. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Warum sollte mein Vater mir das hinterlassen? Ich stopfte es in meine Tasche und versuchte es zu vergessen. In jener Nacht konnte ich nicht schlafen. Meine Gedanken kreisten ständig um das Ouija Brett. Gegen Mitternacht gab ich schließlich nach. Ich stellte es auf dem Couchtisch im Wohnzimmer auf und zündete ein paar Kerzen an. Es fühlte sich dumm an, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich das tun musste. Ich legte die Finger auf die Planchette und stellte die übliche Ist da jemand? Ein paar Minuten lang passierte nichts. Dann begann die Planchette sich zu bewegen. Ich schwöre bei Gott, ich habe sie nicht geschoben. Sie bewegte sich langsam und buchstabierte einen P. [01:26:56] Mein Herz pochte. Papa, bist du das? Die Planschette bewegte sich wieder. Ja, ich konnte es nicht glauben. Mein Vater, der Mann, der zu Lebzeiten kaum mit mir gesprochen hatte, kommunizierte nun mit mir aus dem Jenseits. Was willst du? Fragte ich. Meine Stimme zitterte. Die Planchette bewegte sich wieder, diesmal schnell. H I L F. Mir. [01:27:17] Kalter Schweiß trat mir auf die Stirn. Wobei helfen? [01:27:21] Die Antwort war eiskalt. G E F A H R. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wollte aufhören, aber ich fühlte mich gezwungen, weiterzumachen. Gefahr. Welche Art von Gefahr? Die Planchette buchstabierte ein D Ä M O N. Ich ließ die Planchette fallen, als würde sie mir die Finger verbrennen. Dämon, das musste ein Witz sein. Aber tief in mir wusste ich, dass es keiner war. [01:27:48] In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich hörte ständig Geräusche im Haus flüstern, das aus den Wänden zu kommen schien. Ich dachte, ich verliere den Verstand. Am nächsten Morgen rief ich meinen besten Freund Jake an. Er war der Einzige, dem ich so etwas anvertrauen konnte. Jake kam vorbei und ich zeigte ihm das Brett. Er lachte zuerst, aber als ich ihm erzählte, was passiert war, wurde sein Gesicht blass. Alter, wir müssen das Ding loswerden. Sagte er. Verbrenn es, vergrab es, ist mir egal, Hauptsache raus aus deinem Haus. Aber ich konnte nicht. Ich fühlte eine seltsame Verbindung dazu, als wäre es das letzte Stück von meinem Vater, das mir geblieben war. Also tat ich etwas noch Dümmeres. Ich beschloss, es noch einmal zu benutzen. In dieser Nacht bauten wir das Brett wieder auf. Jake war diesmal dabei und wir legten beide die Finger auf die Planchette. Ist da jemanden? Fragte ich. Die Planchette bewegte sich sofort. Dja, wer bist du? Fragte Jake. P A P A. Was willst du? Fragte ich. Meine Stimme bebte B E schü T C N D I C H. Wovor mich beschützen? Die Planchette bewegte sich langsam, jeden Buchstaben mit Bedacht. Er Wer ist er? Fragte Jake, der so verängstigt aussah, wie ich mich fühlte. Die Antwort war D E R D E M O R. [01:29:09] Jake und ich wechselten panische Blicke. Welcher Dämon? Fragte ich. Das Brett schwieg einen Moment, dann begann die Planchette wieder zu E R I S T I M H A U S. Wir fuhren beide hoch, sahen uns im Zimmer um. Die Luft fühlte sich kälter an und ich schwöre, ich sah Schatten in den Ecken meines Blickfelds. Jake, wir müssen hier raus. Flüsterte ich. Er nickte und wir rannten aus dem Haus, hörten erst im Auto auf zu laufen. Wir sprachen lange nicht, saßen nur da und versuchten zu begreifen, was passiert war. In jener Nacht blieb ich bei Jake. Als ich endlich einschlief, hatte ich den schlimmsten Albtraum meines Lebens. Ich war zurück in meinem Haus, stand vor dem Ouija Brett. Die Planschette bewegte sich von allein und buchstabierte Worte, die ich nicht verstand. Dann sah ich ihn, eine große, schattenhafte Gestalt mit rot glühenden Augen, die in der Zimmerecke stand und mich beobachtete. Ich wachte schreiend auf, schweißgebadet. Jake stürmte ins Zimmer völlig panisch. Was ist passiert? Ich habe ihn gesehen, flüsterte ich den Dämon. Er ist real, Jake. Er ist real. Jake sah aus, als wolle er etwas sagen, aber er nickte nur. Wir müssen herausfinden, was wir tun sollen, sagte er schließlich. Wir müssen dieses Brett loswerden, Aber tief in mir wusste ich, dass es nicht so einfach war. Das Brett war nur ein Tor, die wirkliche Gefahr war etwas viel Schlimmeres, etwas, das ich nicht verstand, und es war bereits zu spät. Am nächsten Morgen gingen wir zurück in mein Haus. Es fühlte sich anders an, irgendwie dunkler. Wir beschlossen zu recherchieren, ob wir irgendetwas über die Symbole auf der Planchette herausfinden können konnten. Stundenlang wühlten wir uns durch alte Bücher und Webseiten, aber nichts ergab Sinn. Dann fand Jake etwas einen uralten Forenbeitrag von vor Jahren über ein Ouija Brett, mit dem ein Dämon beschworen worden war. Die Details passten exakt zu meinem Brett. Laut dem Beitrag war der Dämon nicht irgendein Dämon. Er war etwas Uraltes, etwas Mächtiges. Er konnte Menschen besetzen, sie in den Wahnsinn treiben, sie sogar töten. [01:31:21] Und wenn er einmal beschworen war, hörte er nicht auf, bis er bekam, was er wollte. Mir wurde kotzübel. Das war real, das passierte, und es war alles meine Schuld. In jener Nacht beschlossen wir, noch ein letztes Mal zu versuchen, meinen Vater zu kontaktieren. Wir brauchten Antworten, und das war der einzige Weg, der uns einfiel. Wir bereiteten das Brett vor, zündeten die Kerzen an und legten unsere Finger auf die Planchette. Papa, bist du da? Fragte ich mit zitternder Stimme. Die Planchette bewegte sich langsam. Jochdat a Papa, wir müssen wissen, wie wir das stoppen. Wie werden wir den Dämon los? Die Planchette zögerte. Dann begann sie wieder k a n i c h t. Was meinst du damit? Fragte Jake kaum hörbar. Die Antwort war e r i s t b e r e i t s h i. [01:32:14] Wir sprangen beide zurück und sahen uns im Zimmer um. Die Luft wurde kälter, die Schatten schienen sich, um uns zu verdichten. Was sollen wir tun, Papa? Fragte ich verzweifelt. Die Planchette buchstabierte langsam jeden Buchstaben sorgfältig Renn. Mehr mussten wir nicht hören. Wir schnappten unsere Sachen und rannten aus dem Haus, bis wir weit weg waren. Wir wussten, wir konnten dort nicht bleiben, nicht zurückgehen. Doch als wir davonfuhren, konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass es nicht vorbei war. Der Dämon war noch da und er wollte mich, und ich ahnte, dass er nicht aufhören würde, bis er hatte, was er wollte. Nach jener Nacht in der Kirche verschlimmerte sich alles. Die Albträume wurden lebendiger, intensiver. Ich sah den Dämon überall in Zimmerecken, in Spiegeln, sogar in den Gesichtern von Fremden. Ich verlor den Halt an der Realität und ich wusste es, aber ich konnte nicht aufhören. Ich musste einen Weg finden, dem ein Ende zu setzen. Jake schlug vor, jemanden zu finden, der sich mit so etwas auskannte, einen Experten für Paranormales. Es klang verrückt, aber wir waren verzweifelt. Nach etwas Suche im Internet fanden wir eine ortsansässige Seherin namens Evelyn, die gute Bewertungen hatte. Leute schrieben, sie habe ihnen bei ähnlichen Problemen geholfen. [01:33:31] Wir vereinbarten einen Termin und fuhren am nächsten Tag zu ihr. Es war ein kleines, gemütliches Haus voller Kristalle, Räucherwerk und seltsamer Artefakte. Evelyn war eine ältere Frau mit freundlichen Augen und ruhiger Ausstrahlung. Ich erzählte ihr alles von meinem Vater, dem Ouija Brett, dem Dämon. Sie hörte zu, ohne mich zu unterbrechen, nickte gelegentlich. Als ich fertig war, holte sie tief Luft. Das ist ernst, sagte sie. [01:33:57] Womit ihr es zu tun habt, ist nicht nur ein Geist. Es ist etwas viel Dunkleres, und es wird nicht aufhören, bis es bekommt, was es will. Was will es? Fragte ich mit bebender Stimme. Evelyn sah mich mit einer Mischung aus Mitleid und Furcht an dich, sagte sie. Deine Seele. Mir wurde übel. Das konnte nicht sein. Wie stoppen wir es? Jes? Fragte ich. Evelyn schüttelte den Kopf. So einfach ist das nicht. Ihr habt die Tür bereits geöffnet, es hereingelassen. Es ist jetzt mit dir verbunden. Der einzige Weg, es aufzuhalten, ist, diese Verbindung zu brechen. Wie machen wir das? Anfragte Jake kreidebleich. Es gibt ein Ritual, sagte Evelyn. Es ist gefährlich, aber es ist der einzige Weg. Ihr müsst dem Dämon gegenübertreten, ihm direkt ins Auge. Wenn ihr die Verbindung brechen könnt, könnt ihr ihn vielleicht zurückschicken. Vielleicht? Wiederholte ich die Stimme wackelig. Evelyn nickte. Bei so etwas gibt es keine Garantien, aber es ist eure einzige Chance. Wir verließen Evelyns Haus mit einer Liste von Dingen für das Kerzen, Salz, irgendeine besondere Kräutermischung, Dinge, von denen ich noch nie gehört hatte. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, alles zu besorgen, während das nagende Gefühl der Angst immer stärker wurde. An diesem Abend gingen wir zurück in mein Haus. [01:35:15] Es fühlte sich an, als beträten wir ein Grab. Die Luft war schwer bedrückend und die Schatten schienen sich von selbst zu bewegen. Wir bauten alles im Wohnzimmer auf, hielten uns genau an Evelyns Anweisungen. Die Kerzen warfen unheimlich flackerndes Licht und der Kräutergeruch erfüllte die Luft. Bist du bereit? Flüsterte Jake. Ich nickte, obwohl ich mich überhaupt nicht bereit fühlte. Wir setzten uns im Kreis um das Ouia Brett, legten die Finger auf die Planchette und und begannen das Ritual. Geister aus dem Jenseits, wir rufen euch, sagte ich mit zitternder Stimme. Wir wollen das Band lösen, das geknüpft wurde, die Dunkelheit bannen, die in dieses Haus eingedrungen ist. Die Planschette begann sofort zu gleiten, schneller als zuvor. Nein, Papa, bist du da? Fragte ich. Die Planchette antwortete nicht, stattdessen wurde die Luft kälter und die Schatten im Zimmer wurden dunkler, tiefer. [01:36:10] Ich glaube nicht, dass das dein Vater ist, sagte Jake. Seine Stimme bebte. Ich schluckte. Was willst du? Fragte ich und versuchte, meine Stimme ruhig zu halten. Die Planschette bewegte sich erneut und buchstabierte ein DI C H. Mein Herz hämmerte. Warum? Fragte ich. Die Antwort ließ mir das Blut gefrieren. L E I D E N. Plötzlich gingen die Kerzen aus und der Raum versank in Dunkelheit. Die Temperatur fiel scharf ab, Mein Atem stand in kleinen Wolken. Dann hörte ich es, ein tiefes, kehliges Knurren aus den Schatten. Jake, was machen wir? Flüsterte ich. Er antwortete nicht. Ich drehte mich zu ihm, seine Augen waren weit aufgerissen, starrten auf etwas hinter mir. Ich drehte mich langsam um und da war er, der Dämon, eine große, schattenhafte Gestalt mit rot glühenden Augen in der Ecke, die mich beobachtete. Er machte einen Schritt vorwärts und eine Welle eisiger Kälte lief durch mich. Mark, wir müssen das Ritual beenden, rief Jake und riss mich aus der Starre. Ich wandte mich wieder dem Brett zu, die Hände zitterten. Wir verbannen dich, schrie ich. Meine Stimme brach. Verlass diesen Ort, lass uns in Ruhe. Der Dämon knurrte ein tiefer, grollender Laut, der mich bis ins Mark erschütterte. Die Planchette bewegte sich erneut und buchstabierte ihre letzte Botschaft. [01:37:32] D ukanor. Plötzlich flog das Brett vom Tisch und die Kerzen entzündeten sich wie von selbst gossen ein hartes Licht in den Raum. Der Dämon war weg, aber das Gefühl der Bedrohung blieb. Wir haben's geschafft, flüsterte Jake, aber ich wusste, er irrte sich. Wir hatten nichts geschafft. Der Dämon war immer noch da, lauerte in den Schatten, wartete auf seine Chance. [01:37:58] In dieser Nacht schlief ich überhaupt nicht. Jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, sah ich diese roten Augen. Ich hörte das Knurren, spürte die Kälte. Ich wusste, es war nicht vorbei. Am nächsten Morgen rief ich Evelyn an. Sie klang besorgt, als ich ihr alles schilderte. Du musst das Haus verlassen, sagte sie. Such dir einen sicheren Ort. Der Dämon ist noch mit dir verbunden. Er wird nicht aufhören. Wohin soll ich gehen? Fragte ich hoffnungslos. [01:38:24] Komm zu mir, sagte Evelyn. Ich tue, was ich kann, um dich zu schützen. Ich packte eine Tasche und fuhr zu Evelyn. Jake kam mit. Er bestand darauf, mich nicht allein zu lassen. Ich war dankbar, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass uns die Zeit ausging. Evelyn wartete bereits, ließ uns hinein und begann sofort, Schutzmaßnahmen einzurichten. Sie streute Salz an Türen und Fenstern, zündete Kerzen an und verbrannte Kräuter, deren beißender Geruch das Haus füllte. Ihr seid vorerst sicher, sagte sie, aber das ist nur eine vorübergehende Lösung. Wir müssen einen Weg finden, die Verbindung endgültig zu brechen. Wie machen wir das? Fragte Jake. Es gibt einen Weg, sagte sie, aber er ist riskant. Ihr müsst den Dämon direkt konfrontieren und ihn zwingen, seinen wahren Namen zu offenbaren. Wenn ihr seinen Namen habt, könnt ihr ihn endgültig bannen. Wie tun wir das? Fragte ich. Ein Funken Hoffnung. Es gibt einen Ort, sagte Evelyn. Eine alte, verlassene Kirche am Stadtrand, ein Ort der Kraft. Wenn ihr ihm dort gegenübersteht, habt ihr eine Chance. Eine Chance, Wiederholte ich, und der Hoffnungsschimmer verglomm. Evelyn nickte. Es gibt keine Garantien, aber es ist eure einzige Möglichkeit. Den Rest des Tages bereiteten wir uns vor. Evelyn gab uns eine Liste weitere Kerzen, Salz, einen besonderen Dolch, der, so sagte sie, mit schützender Magie aufgeladen sei. Ich wusste nicht, ob ich das glaubte, aber ich war bereit, alles zu versuchen. Bei Sonnenuntergang fuhren wir zu der alten Kirche, ein verfallenes, baufälliges Gebäude, überwuchert von Efeu. Die Luft war schwer von bedrückender Energie. Ich spürte, wie die Präsenz des Dämons stärker wurde. Drinnen bauten wir alles auf, gemäß Evelyns Anweisungen. [01:40:12] Die Kerzen warfen flackerndes Licht über bröckelnde Wände, der Kräuterduft hing in der Luft. Bist du bereit? Flüsterte Jake. Ich nickte, obwohl ich mich nicht im Geringsten bereit fühlte. Wir setzten uns im Kreis, legten die Finger auf das Ouija Brett und begannen das Ritual. Geister aus dem Jenseits. Wir rufen euch, sagte ich. Meine Stimme bebte. Wir wollen die Dunkelheit bannen, die in diese Welt eingedrungen ist. [01:40:37] Offenbare deinen Namen, Dämon. Die Planchette setzte sich sofort in Bewegung, schneller als zuvor, und buchstabierte wieder dieselbe D U K A N S T N I C H T E N T K O M M E N. Wir brauchen deinen Namen, rief ich. Offenbare deinen Namen. Die Luft wurde kälter, die Schatten drängten sich um uns. Die Planschette bewegte sich wieder, buchstabierte ein einziges T O D. Plötzlich gingen die Kerzen aus, der Raum versank in Dunkelheit, die Temperatur stürzte ab, mein Atem stand in der Luft, dann hörte ich es. Das gleiche tiefe Grollen aus den Schatten. Mark, wir müssen das Ritual beenden, schrie Jake und riss mich aus der Trance. Ich wandte mich wieder dem Brett zu, die Hände zitterten. Wir verbannen dich, schrie ich. Meine Stimme brach. Verlass diesen Ort, Offenbare deinen Namen und lass uns in Ruhe. Der Dämon knurrte ein tiefer, grollender Laut, der mich erschütterte. Die Planchette bewegte sich erneut und buchstabierte ihre letzte Nie. Plötzlich flog das Brett vom Tisch. Die Kerzen flammten wieder auf. Ein hartes Licht füllte den Raum. Der Dämon war immer noch da, lauerte in den Schatten, wartete. Wir müssen hier raus, sagte Jake, die Stimme bebend. Wir schnappten unsere Sachen und rannten aus der Kirche, bis wir weit weg waren. Wir wussten, wir konnten dort nicht bleiben, nicht zurückkehren. Doch während wir fuhren, wurde ich das Gefühl nicht los, dass es nicht vorbei war. Der Dämon war da draußen und er wollte mich, und ich ahnte, dass er nicht aufhören würde, bis er bekam, was er wollte. Nach jener Nacht in der Kirche wurde alles noch schlimmer. Die Albträume wurden intensiver. Ich sah den Dämon überall, in Zimmerecken, in Spiegeln, sogar in fremden Gesichtern. Ich verlor den Halt an der Realität. Aber ich konnte nicht aufhören. Ich musste das beenden. Evelyn schlug vor, einen anderen Ansatz zu versuchen. Wir müssen mehr über den Dämon herausfinden, sagte sie. Dein Vater könnte Hinweise hinterlassen haben. Wir sollten seine Sachen noch einmal durchgehen. Vielleicht haben wir etwas übersehen. Mir graute es davor, in mein Haus zurückzukehren, aber sie hatte recht. Am nächsten Morgen fuhren Jake und ich los. Mit jedem Kilometer wuchs die Beklemmung. Das Haus fühlte sich düsterer an denn je. Die Luft war dick vor Böswilligkeit. Ich konnte fast die Präsenz des Dämons spüren. Wir gingen direkt in das Arbeitszimmer meines Vaters, den Ort, an dem er die meiste Zeit verbracht hatte. Es war voller Bücher, alter Manuskripte und seltsamer Artefakte. Wir durchstöberten alles, suchten nach irgendetwas, das uns helfen könnte. Nach Stunden fand Jake ein altes Tagebuch, das meines Vaters, voller Notizen und Beobachtungen. Während wir lasen, ergab sich ein erschreckendes Bild. Mein Vater hatte jahrelang den Dämon erforscht, versucht, ihn aufzuhalten. Er hatte seinen Namen herausgefunden, Azero, und seinen Zweck. Er nährte sich von Angst und Leid, wurde mit jedem Opfer stärker. Es gab Einträge über die eigenen Begegnungen meines Vaters, die schrecklichen Erfahrungen, die er gemacht hatte. Er hatte versucht, ihn in Schach zu halten, hatte mit dem Ouija Brett mit ihm kommuniziert, um ihn zu verstehen. Aber der Dämon war immer einen Schritt voraus. Ein Eintrag stach heraus, datiert wenige Monate vor seinem Tod. Ich kann ihn nicht mehr lange aufhalten, hatte er geschrieben. Er ist zu mächtig. Wenn mir etwas passiert, muss Mark vorbereitet sein. Er muss die Wahrheit wissen. Der einzige Weg, Asrato aufzuhalten, ist, ihn direkt zu konfrontieren und seinen wahren Namen zu benutzen, um ihn zu verbannen. Aber das Ritual ist gefährlich. Wenn es falsch gemacht wird, kann es ihn alles kosten. Meine Hände zitterten, als ich die letzte Zeile las. Mein Vater hatte gewusst, dass das passieren würde. Er hatte versucht, mich zu schützen. Am Ende konnte er es nicht verhindern. Wir müssen das Ritual durchführen, sagte ich. Meine Stimme bebte. Wir müssen Azrau konfrontieren und ihn ein für alle Mal verbannen. Jake nickte bleich. Bist du sicher? Das ist gefährlich, Mark. Wenn wir es vermasseln, könnte es dich das Leben kosten. Ich habe keine Wahl, sagte ich. Wenn wir das nicht tun, hört es nie auf. Er wird mir und allen, die mir etwas bedeuten, nachstellen. Die nächsten Tage verbrachten wir mit Vorbereitungen. Evelyn half uns, alles Nötige zu besorgen und coachte uns. Das Ritual musste um Mitternacht an einem Ort der Kraft stattfinden. [01:45:07] Wir entschieden uns, in die alte Kirche zurückzukehren, der einzige Ort, den wir kannten, der geeignet sein könnte. In der Nacht des Rituals fuhren wir dorthin. Die Beklemmung war überwältigend. Drinnen bauten wir alles sorgfältig auf. Die Kerzen warfen flackerndes Licht über bröckelnde Wände. Der Kräuterduft hing in der Luft. Bist du bereit? Flüsterte Jake. Ich nickte, obwohl ich mich nicht im Mindesten bereit fühlte. Wir setzten uns im Kreis, legten die finger auf das Ouija Brett und Geister aus. Dem Jenseits. Wir rufen euch, sagte ich. Meine Stimme bebte. Wir wollen die Dunkelheit bannen, die in diese Welt eingedrungen ist. Azrao, wir befehlen dir, dich zu zeigen. Die Planchette setzte sich sofort in Bewegung, schneller als zuvor, und buchstabierte wieder dieselbe D Ukan S T N I C H T E N T K O M. [01:46:02] Wir kennen deinen Namen, sagte ich. Versuchte ruhig zu klingen. Asrau, wir befehlen dir, dich zu zeigen. Die Luft wurde kälter, die Schatten drängten sich um uns. Die Planschette bewegte sich wieder und buchstabierte. Ein einziges Tod. [01:46:16] Plötzlich gingen die Kerzen aus. Der Raum versank in Dunkelheit, die Temperatur stürzte ab, Mein Atem stand in der Luft. Dann hörte ich es. Dasselbe tiefe Grollen. Mark, wir müssen das Ritual beenden, Rief Jake. Ich wandte mich wieder dem Brett zu. Die Hände zitterten. Azrau, wir befehlen dir, dich zu zeigen. Schrie ich. Meine Stimme brach durch die Macht deines wahren Namens. Verbannen wir dich aus dieser Welt. Der Dämon knurrte ein tiefer, grollender Laut, der mich erschütterte. Die Planchette bewegte sich erneut und buchstabierte ihre letzte Botschaft Nie. Plötzlich flog das Brett vom Tisch. Die Kerzen entflammten, gossen hartes Licht in den Raum. Der Dämon war da, eine große, schattenhafte Gestalt mit rotglühenden Augen in der Ecke, die mich beobachtete. Eine Welle eisiger Kälte lief durch mich. Jake, der Dolch, Rief ich. Jake griff nach dem Dolch und reichte ihn mir. Seine Hände zitterten. Ich hob ihn. Die Klinge funkelte im Kerzenlicht durch die Macht deines wahren Namens Azra. Verbanne ich aus dieser Welt, Rief ich und stieß den Dolch in den Boden. Der Dämon schrie ein Laut, der durch die Kirche hallte und die Wände erzittern ließ. Die Luft wurde kälter, die Schatten wirbelten um uns. Ich spürte die Macht des Dämons, seine Wut, seine Verzweiflung, plötzlich greller Blitz. Der Dämon war fort, die Luft wurde leichter, die drückende Energie hob sich, die Kerzen brannten hell, warfen warmes, tröstliches Licht. Wir haben es geschafft, flüsterte Jake. Wirklich? Ich sackte zu Boden, erschöpft, konnte es kaum fassen. Der Dämon war weg. Wir hatten gewonnen, aber tief in mir wusste ich, dass es noch nicht vorbei war. Asrato war eine mächtige Entität, so leicht würde er nicht aufgeben. Wir hatten uns Zeit erkauft, aber der Kampf war noch nicht vorbei. Als wir die Kirche verließen, konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass uns etwas beobachtete. In den Schatten lauerte. Wir mussten wachsam bleiben. Die Tage nach dem Ritual verschwammen. Jake und ich versuchten zum Alltag zurückzukehren, aber nichts fühlte sich normal an. Jeder Schatten wirkte bedrohlich, jedes nächtliche Geräusch jagte mir Schauer über den Rücken. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass Azero noch da draußen war, darauf wartete, zuzuschlagen. Evelyn versicherte uns, dass R Ritual habe funktioniert. Der Dämon sei verbannt, aber ich sah den Zweifel in ihren Augen. Sie gab uns Schutzamulette, erklärte, wie wir unsere Wohnungen mit Salbei reinigen sollten und sprach Segnungen. Trotz allem blieb die Beklemmung. Etwa eine Woche später riss mich ein Albtraum aus dem Schlaf, dieselben roten Augen, dieselbe grollende Stimme. Aber diesmal war es anders. Es fühlte sich realer an. Unmittelbarer Ich war schweißnass, mein Herz raste. Ich sah mich im Zimmer um, redete mir ein, es sei nur ein Traum. Da bemerkte ich die Kratzer an meiner Schlafzimmertür, lange, tiefe Furchen, die am Abend zuvor noch nicht da gewesen waren. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Das war nicht vorbei, nicht einmal annähernd. Ich rief Jake an. Meine Stimme zitterte, als ich ihm erzählte, was ich gesehen hatte. Er versprach sofort zu kommen, und eine halbe Stunde später stand er vor der Tür. Wir begutachteten die Kratzer, versuchten einen Sinn darin zu finden. Das ergibt keinen Sinn, sagte Jake bleich. Wir haben ihn verbannt. Wie kann er noch hier sein? Ich weiß es nicht, sagte ich. Panik stieg in mir auf. Aber es ist nicht vorbei. Er ist immer noch hinter mir her. Wir. Riefen Evelyn. Sie war eine Stunde später da, betrachtete die Tür mit ernster Miene, murmelte ein paar Worte, drehte sich dann zu uns. Das ist schlecht, sagte sie. Die Macht des Dämons ist stärker, als ich dachte. Er hat einen Weg zurückgefunden. Wie? Fragte ich zwischen Angst und Frust. Wir haben alles getan, was du gesagt hast. Das Ritual genau befolgt. Evelyn schüttelte den Kopf. Manchmal sind solche Wesen mächtiger, als wir verstehen. Sie finden Schlupflöcher. Wege, sich festzu zu klammern. Wir müssen etwas anderes versuchen, etwas Radikaleres. Was sollen wir tun? Fragte Jake, die Stimme bebend. Es gibt noch ein Ritual, sagte Evelyn, aber es ist gefährlich, gefährlicher als alles, was wir bisher getan haben. Es erfordert ein großes Opfer. Welche Art Opfer? Fragte ich, das Schlimmste ahnend. Ein Leben, sagte Evelyn kaum hörbar. Ein Menschenleben. Der Raum wurde still. Ich konnte kaum glauben, was ich hörte. Ein Leben, das war zu viel. Aber welche Wahl hatten wir. Gibt es keinen anderen Weg? Fragte Jake. Die Stimme zitterte. Evelyn schüttelte den Kopf. Nicht soweit ich weiß. Das ist der einzige Weg, um den Dämon endgültig zu bannen. Mir wurde übel. Wie sollte ich jemanden um ein solches Opfer bitten? Aber ich wusste, Evelyn hatte recht. Wenn wir das nicht taten, würde der Dämon nie aufhören. Er würde mir und jedem, den ich liebte, nachstellen, bis er bekam, was er wollte. Ich mache es, sagte ich leise. Was? Riefen Jake und Evelyn gleichzeitig die Augen weit. Ich werde das Opfer sein, sagte ich und spürte einen seltsamen Frieden über mich kommen. Das ist meine Sache. Ich muss es in Ordnung bringen. Nein, sagte Jake fest. Es muss einen anderen Weg geben. Wir finden ihn. Wir verlieren, Verlieren dich nicht. Mark. Es gibt keinen anderen Weg, sagte Evelyn sanft. Wenn Mark bereit ist, ist das vielleicht unsere einzige Chance. Die nächsten Tage verbrachten wir mit Vorbereitungen für das letzte Ritual. Evelyn erklärte uns, was zu tun war, wie wir uns vorbereiten mussten. Wir besorgten Kerzen, Kräuter, das Ouija Brett und machten uns ein letztes Mal auf den Weg in die alte Kirche. Als wir drinnen aufbauten, war das Gefühl der Beklemmung fast überwältigend Die Luft war schwer vor Erwartung und ich spürte, wie die Präsenz des Dämons stärker wurde. Bist du sicher? Fragte Jake mit zitternder Stimme. Ich nickte. Das ist der einzige Weg. Wir müssen das beenden. Wir setzten uns in den Kreis, legten die finger auf das Ouija Brett und Geister aus. Dem Jenseits. Wir rufen euch, sagte ich. Meine Stimme zitterte. Wir wollen die Dunkelheit bannen, die in diese Welt eingedrungen ist. Azra, Wir befehlen dir, dich zu zeigen. Die Planchette setzte sich sofort in Bewegung, schneller als zuvor, und buchstabierte wieder dieselbe D U K A N S T N I C H T E N T C O M E N. Wir kennen deinen Namen, sagte ich und versuchte ruhig zu bleiben. Asrau, wir befehlen dir, dich zu zeigen. Die Luft wurde kälter, die Schatten drängten sich, die Planchette bewegte sich wieder und T O D. Plötzlich gingen die Kerzen aus Dunkelheit, die Temperatur stürzte ab, mein Atem stand in der Luft, das gleiche tiefe Grollen aus den Schatten. Mark, wir müssen das Ritual beenden, rief Jake, riss mich aus der Starre. Ich wandte mich wieder dem Brett zu, die Hände zitterten. Asrau, wir befehlen dir, dich zu zeigen, schrie ich. Durch die Macht deines wahren Namens verbannen wir dich aus dieser Welt. Der Dämon knurrte ein tiefer, grollender Laut. Die Planchette bewegte sich erneut, buchstabierte nie. Plötzlich flog das Brett vom Tisch, die Kerzen entflammten. Der Dämon war da, eine große, schattenhafte Gestalt mit rotglühenden Augen in der Ecke. [01:53:45] Eine Welle eisiger Kälte überflutete mich. Jake, Der Dolch, rief ich. Jake reichte ihn mir. Die Hände zitterten, ich hob die Klinge, sie blitzte im Kerzenlicht. Durch die Macht deines wahren Namens, Azero, binde ich dich an diesen Ort, rief ich und rammte den Dolch in meine eigene Hand. Schmerz schoß durch mich, aber ich hielt ihn fest. Blut tropfte auf das Ouija Brett. Der Dämon schrie ein Laut, der durch die Kirche hallte, die Wände erzittern ließ. Die Luft wurde kälter, Schatten wirbelten. Ich spürte die Macht des Dämons, seine Wut, seine Verzweiflung. Plötzlich greller Blitz. Der Dämon war fort, die Luft wurde leichter, die drückende Energie hob sich, die Kerzen brannten hell warfen warmes Licht. Wir haben's geschafft, flüsterte Jake. Wirklich? Ich brach zusammen, erschöpft. Ich konnte es kaum fassen. Der Dämon war weg. [01:54:37] Wir hatten gewonnen, aber ich spürte, wie meine Kraft schwand. Der Blutverlust forderte seinen Tribut. Ich sah zu Jake auf, mein Blick verschwamm. Pass auf dich auf, Jacom. Es ist vorbei jetzt. Nein, Mark, du wirst wieder. Rief Jake, Verzweiflung in der Stimme. Evelyn rannte herbei, versuchte die Blutung zu stillen, aber ich wusste, es war vielleicht zu spät. Die Dunkelheit schloss sich und ein seltsamer Frieden kam über mich. Wir hatten es geschafft. [01:55:03] Wir hatten den Dämon gestoppt. Als ich dalag. Die Sicht schwand, sah ich eine Gestalt in den meinen Vater. Sein Gesicht war ruhig gelassen. Er nickte mir zu. Ein leises Anerkennen dessen, was ich getan hatte. Danke, Dad, flüsterte ich, kaum hörbar, und dann wurde alles schwarz. Als ich aufwachte, lag ich in einem Krankenhausbett. Der Raum war hell und steril. Das stetige Piepen von Maschinen erfüllte die Luft. Jake saß neben mir, sein Gesicht eine Mischung aus Erleichterung und Erschöpfung. Du bist wach, sagte er, seine Stimme brüchig vor Emotion. Was ist passiert? Fragte ich schwach. Du hast es geschafft, Mark, sagte er. Tränen liefen ihm übers Gesicht. Du hast den Dämon gestoppt. Evelyn hat es noch rechtzeitig geschafft, die Blutung zu stoppen. Du wirst wieder. Eine Welle der Erleichterung überkam mich. Es war vorbei. [01:55:56] Der Dämon war fort. Wir waren sicher. In den folgenden Tagen ließ das Gefühl der Beklemmung langsam nach. Die Albträume hörten auf, und ich spürte zum ersten Mal wieder, dass ich atmen konnte. Jake und ich rückten noch enger zusammen. Unsere Bindung war im Feuer dieser Hölle geschmiedet worden. Eines Tages besuchte ich das Grab meines Vaters. Ein Gefühl des Friedens überkam mich. Ich legte die Hand auf den Grabstein, spürte eine Verbindung zu ihm, wie ich sie nie zuvor gefühlt hatte. Danke, Dad, flüsterte ich für alles. Als ich wegging, wusste ich, dass der Kampf vorbei war. Azrau war fort, an die alte Kirche gebunden, außerstande jemandem zu schaden, und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich Hoffnung. Wir hatten der Dunkelheit ins Gesicht gesehen und gesiegt. Jetzt war es Zeit zu leben. [01:56:58] Ich weiß nicht einmal, warum mein Cousin dieses Brett überhaupt hatte. Es war ganz hinten in seinem Kleiderschrank unter einem Haufen alter Jacken vergraben, als hätte er selbst völlig vergessen, dass es überhaupt da war. Ich habe es während eines Sommerbesuchs gefunden, als meine Eltern mich für das Wochenende bei meiner Tante und meinem Onkel abgeladen hatten. Heilige Scheiße, ist das ein echtes Ouija Brett? Rief ich und zog es hervor, als hätte ich einen vergrabenen Schatz entdeckt. Mein Cousin Zack zeigte kaum Interesse. Ja, ich schätze schon, ich habe es schon eine Weile Funktioniert es? Keine Ahnung, wir haben es ein zweimal benutzt, aber da ist nie wirklich was passiert. [01:57:39] Ich öffnete den Karton und fuhr mit meinen Fingern über die glatt lackierte Oberfläche des Brettes. Die vergilbten Buchstaben und die Planchette lagen ordentlich darin. Meine Haut kribbelte vor einer Aufregung, die ich nicht erklären konnte. Das hier fühlte sich an wie Macht ein Tor zur anderen Seite. Kann ich es haben? Zack schnaubte Ja, wenn du willst. Ich beschäftige mich eh nicht mit sowas. Meine Tante hatte das Gespräch mitgehört und verzog sofort das Gesicht. Bitte nimm es. Ich hasse es, dieses Ding im Haus zu haben. Und genau das machte es für mich nur noch reizvoller. Als ich nach Hause kam, versammelte ich sofort meine Freunde und zeigte ihnen meinen neuen Schatz. Wir hockten uns alle drumherum mit großen Augen und flüsterten über Geister, Dämonen, Wesen, die wir nicht wirklich verstanden, aber unbedingt kennenlernen wollten. Und wir beschäftigen geschlossen. Wir werden Kontakt aufnehmen. Anfangs war es nur ein Spiel, du weißt schon. Wir nahmen das Brett an verschiedene Orte mit verlassene Häuser, dunkle Waldecken, einen alten Güterbahnhof hinter Sams Haus und stellten diese typischen Ist jemand hier? Kannst du uns ein Zeichen geben? Meistens passierte nichts, aber manchmal bewegte sich die Planschette unter unseren Fingern leicht. Manchmal strich ein kalter Luftzug zwischen uns hindurch und jagte uns einen Schauer über den Rücken. Und manchmal fühlte sich die Nacht einfach falsch an. Und dann war da Brian. Brian war anders als wir. Er mochte das Brett nicht nur er war regelrecht besessen davon. Er wollte es brauchte es wie ein verhungernder Mann, der vor einem Festmahl sitzt. Nachdem ich das Brett bekommen hatte, machte er es zu seinem Lebensinhalt. Es war alles, worüber Er sprach alles, woran er dachte, alles, was er tun wollte. Ehrlich gesagt hätte ich es damals schon erkennen müssen. Ich hätte ihn niemals damit spielen lassen dürfen. Anfangs war es harmlos, sogar lustig. Brian lebte sich richtig hinein und lieferte uns dabei absolute Fremdschäm Momente. Nach der Schule versammelten wir uns im Wald, saßen im Kreis, während die Sonne langsam unterging. Das Ouija Brett lag auf dem Schoß von jemandem. Wir legten unsere Finger leicht auf die Planschette und stellten immer wieder dieselben Fragen, die du sicher auch schon hundertmal gehört Ist jemand hier? Wie heißt du? Wie bist du gestorben? Meistens waren wir es wohl selbst, die die Planschette unbewusst bewegten, indem wir uns gegenseitig hochschaukelten. Aber manchmal gab das Brett Antworten, die einfach keinen Sinn ergaben. Es wusste Dinge, die es nicht wissen konnte. Es buchstabierte Namen, die wir nicht kannten, nannte Zahlen, Daten und erzählte Geschichten dazu. Also begannen wir, diese Geister aufzuschreiben. Da war Jacob, Der behauptete, vor 20 Jahren im Fluss ertrunken zu sein, Missy, die immer nur Hilf mir buchstabierte immer und immer wieder. Und Richard, der sagte, er sei ermordet worden, aber nicht verriet, von wem. Und dann war da Brian nicht als Geist, sondern der echte Brian. Irgendwann wurde er nicht mehr Teil der Gruppe. Er war die Gruppe. Er kam immer als erster, ging als letzter. Er brauchte das Brett auf eine Art, die uns allen unheimlich wurde. Er begann, das Brett mit nach Hause zu nehmen, was ursprünglich nie erlaubt war. Das Brett gehörte mir und blieb bei mir. Doch eines Tages flehte er mich an. Bitte, bitte, bitte, nur für dieses Wochenende. Ich schwöre, ich bring es dir am Montag zurück. Ich mochte es nicht. Aber ich stimmte zu. Der Montag kam das Brett jedoch nicht. Stattdessen erschien Brian völlig fertig in der Schule. Seine Haut war blass, dunkle Ringe unter den Augen. Seine Finger zuckten, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Alter, was zum Teufel ist mit dir los? Fragte ich. Er starrte mich todernst an. Es kam Es kam zu mir nach Hause. Was Einer von ihnen Ich weiß nicht, wer Ich bin letzte Nacht aufgewacht und mein ganzes Zimmer war verwüstet, mein Schreibtisch umgeworfen, die Poster von den Wänden gerissen, der Kleiderschrank Sperrangel weit offen. Ich schwöre bei Gott, ich war es nicht. Ich dachte, er wolle mich verarschen, lachte sogar. Ja, ja, schon klar, Brian, aber sein Gesicht blieb unverändert. Dann komm doch mit und sieh es dir selbst an. Also fuhren ein paar von uns nach der Schule mit dem Fahrrad zu ihm, erwarteten irgendeinen lächerlichen Streich, doch kaum betrat ich sein Zimmer, sank mir der Magen. Das Zimmer war tatsächlich verwüstet, die Matratze halb vom Bettgestell gerutscht, Bücher überall auf dem Boden verstreut, der Spiegel zerbrochen, nicht nur gerissen, sondern in tausend Stücke zerschmettert. Scherben lagen noch auf dem Schreibtisch. Das Schlimmste aber war die Kleiderschranktür, Kratzer, keine Krallenspuren von einem Tier. Es waren Wörter, ungleichmäßige, tief ins Holz eingeritzte Buchstaben. Missy, Jacob, Richard, die Namen unserer Geister. Wir standen schweigend da, starrten auf die Tür, bis Brian sein Shirt hochzog, und da sahen wir die Schnitte, dünne, oberflächliche Kratzer über seinem Bauch, seinen Rippen, seiner Brust, wütend rote Linien, als wären sie mit einer Nadel geritzt worden, und unter seinen Rippen war ein weiteres Wort. Missy, sie hat das getan, flüsterte er. Sie kam letzte Nacht zu mir. Sie stand am Fußende meines Betts und hat mich einfach nur angestarrt. Niemand wusste, was er sagen sollte. Selbst die größten Skeptiker unter uns konnten das nicht erklären, aber es hörte nicht auf. In den nächsten Wochen wurde es noch schlimmer. Brian wurde paranoid, fahrig, seine Hände zitterten ständig, seine Augen huschten nervös umher, als würde er ständig etwas erwarten, und er sprach ununterbrochen über das Brett. Ich glaube, sie verfolgen mich. Ich höre nachts Stimmen. Ich wache auf und Dinge sind anders verschoben, kaputt. Keiner von uns wollte sich noch damit befassen. Wir hörten auf, ihn einzuladen. Wir hörten ganz auf, das Brett zu benutzen. Wir waren überzeugt, dass er das alles nur erfand, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Anfangs hatten wir es ihm geglaubt, aber es ergab immer weniger Sinn. Brians Besessenheit, sein Verhalten, alles nur eine Inszenierung, dachten wir. Doch Brian ließ nicht los. Eines Nachmittags tauchte er plötzlich bei mir auf, mit geweiteten Augen und völlig außer Atem. Komm sofort mit. Ich wollte nicht, aber ich tat es. Wir fuhren mit dem Fahrrad in den Wald, wo wir sonst immer spielten. Die anderen waren schon da, saßen im Kreis. Das Brett lag in der Mitte. [02:04:12] Ein letztes Mal sagte Brian, Ich muss mit ihnen sprechen. Wir setzten uns zögerlich, legten die Finger auf die Planchette. Wer ist hier bei uns? Fragte Brian. Die Planchette bewegte sich blitzschnell. Missy. Brian stockte der Atem. Was willst du? Warum ich? Die Luft veränderte sich sofort. Der Wald fühlte sich plötzlich unnatürlich still an. Brians Hände begannen zu zittern, erst leicht, dann immer stärker. [02:04:39] Sein ganzer Körper begann zu zucken, sein Kopf schnellte nach hinten. Jemand keuchte. Ein anderer fluchte leise. Er hielt inne, sackte zusammen, hob schließlich den Kopf, aber etwas war anders. Seine Augen, sein Gesichtsausdruck. Das war nicht mehr Brian, oder zumindest wollte er, dass wir das glaubten. Sein Mund verzog sich zu einem langsamen, unheimlichen Grinsen. Sie ist hier. Aber es war nicht seine Stimme. Sie war tief unheimlich. Dann zog er plötzlich ein Messer hervor. Ich habe keine Ahnung, woher es kam. Eine Sekunde vorher waren seine Hände leer. Plötzlich hielt er ein verrostetes Jagdmesser. Ich konnte es kaum fassen. Es war wie ein echter Albtraum, das letzte, was man in dieser Situation sehen wollte. Wir alle spürten sofort die Gefahr und wichen zurück. Der erste Hieb verfehlte Sams Gesicht nur knapp. Alle schrien. Ich stolperte rückwärts, wirbelte Staub auf. Mein Herz raste, während Brian mit dem Messer wild auf uns losging. Wir rannten, alle rannten. Wir ließen ihn dort zurück. Wir ließen das Brett zurück. Wir gingen nach Hause und erzählten unseren Eltern alles. Es war vorbei. Das Brett, die Namen, Brians Obsession, wie er im Wald den Verstand verlor und uns angriff. Anfangs glaubten unsere Eltern uns nicht. [02:05:56] Dann erzählten wir ihnen von seinem Zimmer, den Kratzern am Kleiderschrank, dem zerbrochenen Spiegel, den Schnitten an seinem Körper. Mein Vater sagte nichts. Er griff nur zum Telefon und rief sofort bei Bryans Familie an. Seine Mutter nahm gleich beim ersten Klingeln ab. Wir müssen reden, sagte mein Vater. Sie verabredeten sich. Brians Eltern kamen etwa eine Stunde später vorbei. Sie sahen ebenfalls aus, als hätten sie tagelang nicht geschlafen. [02:06:22] Während unsere Eltern leise und ernst miteinander sprachen, saß ich im Wohnzimmer. Brian war nicht dabei. Er hatte einen Monat Hausarrest, kein Telefon, kein Fernsehen, keine Besuche, nichts. Offenbar bestritt er alles und behauptete, wir hätten uns die Geschichte nur ausgedacht, um ihm Ärger einzubrocken. Aber seine Eltern fanden das Messer mit Blut am Messerblatt und auch das Ouija Brett. Es reichte nicht aus, um zu beweisen, dass er sich oder uns ernsthaft verletzt hatte. Aber genug, um alle zutiefst zu beunruhigen, genug, um klarzumachen, dass etwas sehr, sehr falsch lief. Ich weiß nicht, was danach aus Brian wurde. Wir haben nie wieder miteinander gesprochen. Selbst nach seinem Hausarrest mied er uns in der Schule, als gäbe es uns nicht mehr. Doch was mir am meisten Angst Er hat nie wieder nach dem Brett gefragt. Seine Eltern gaben es meinen Eltern. [02:07:15] Meine Eltern ließen mich es nicht behalten. Mein Vater packte es in einen Müllsack, fuhr mich zurück zu meinem Cousin und brachte es wortlos zurück. Meine Tante widersprach nicht, Sie nickte nur, nahm es und schob es wieder in den Schrank. Ich habe es nie wieder gesehen und ich habe nie wieder gespielt. Ich habe mit angesehen, wie dieses Brett jemanden veränderte, den ich kannte, ihn zu jemandem machte, den ich nicht mehr erkannte. Und jahrelang danach war Brian einfach seltsam. [02:07:43] Wir waren nie wieder wirklich befreundet. Ich frage mich bis Wurde Brian jemals wieder normal? Kann man sich überhaupt davon erholen, so getan zu haben, als wäre man verrückt?

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